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Wahl-Interviews: Piratenpartei lehnt die Hom̦opathie entschieden ab Рungefragt

Von DZVhÄ Homöopathie.Blog | 26.August 2013

Auch die Piratenpartei hat die Interviewfragen beantwortet, die der Deutsche Zentralerein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) den gesundheitspolitischen Sprechern der fünf Bundestagsfraktionen vorgelegt hat (siehe unten). Die Piratenpartei wurde nicht gefragt, da sie keine Fraktion im Bundestag stellt. Geantwortet hat sie trotzdem: Unter dem Pseudonym „Julitschka“ bezogen die Piraten auf dem gleichnamigen Blog Stellung. Doch wer ist „Julitschka“? Auf Anfrage erklärten die Bundespiraten, es handle sich um Julia Groß, Koordinatorin der AG Gesundheitspolitik der Piraten, und: Die Antworten „entsprechen der offiziellen Haltung der Piratenpartei“, bestätigte Bundespressesprecherin Anita Möllering auf Nachfrage. Auch wenn „die Antworten nicht auf einem offiziellen Publikationsmedium der Piratenpartei erschienen sind.“ Politik à la Piratenpartei: Eine offizielle Stellungnahme wird anonym veröffentlicht – im Fall „Julitschka“ auf einem privaten Blog. Geht so transparente Politik?

Ergänzung des Piraten-Wahlprogramms: Homöopathie als Betrug

Deutliche Ablehnung spricht aus den Antworten der Piratenpartei. Julia Groß, bekennende Skeptikerin, bezweifelt, dass es positive Studien zur Homöopathie gibt. Entsprechend hält sie den Ausbau der Forschung zum Placebo-Effekt für erstrebenswert, „weil die Homöopathie ausschließlich auf diesem beruht.“ Die Piraten setzen noch einen drauf und werfen homöopathischen Ärztinnen und Ärzten Betrug am Patienten vor: „Unehrlichkeit dem Patienten gegenüber halten wir an diesem Punkt für moralisch höchst zweifelhaft und gefährlich.“ Folgend lesen Sie das komplette Piraten-Interview zur Homöopathie.

Julia Groß, Julitschka, Piratenpartei AG Gesundheitspolitik

Julia Groß ist Koordinatorin der AG Gesundheitspolitik der Piratenpartei. Als „Julitschka“ nahm sie stellung zu den gesundheitspolitischen Fragen der homöopathischen Ärzte. FOTO: Julia Groß

Vorbemerkung von Julia Groß:

„Eigentlich wollte ich mich über die Antworten der anderen Parteien auf den Fragenkatalog des deutschen Zentralvereins homöopatischer Ärzte stürzen, aber der Fairness halber beantworte ich ihn anhand unseres Wahlprogramms Gesundheitspolitik (Piratenpartei).“

Gesundheitspolitisches Interview: Piratenpartei zur Homöopathie

„Energetisch falsch geladen“

DZVhÄ: Eine Allensbach-Studie zeigte 2009, dass mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland selbst schon einmal homöopathische Mittel verwendet hat (53 Prozent). Erhebungen von Krankenkassen sprechen sogar von 68 Prozent. Die besonderen Therapierichtungen spielen im Gesundheitssystem allerdings eine nur untergeordnete Rolle. Werden Sie sich des Themas annehmen und die Homöopathie als komplementäre Methode politisch unterstützen?

Julia Groß: Ausschlaggebend für die Förderung einzelner Therapieverfahren sollte ausschließlich das Zusammenspiel zwischen Kosten und Nutzen für die Bevölkerung sein, nicht wie viele Teile der Bevölkerung ein Verfahren ohne besseren Wissens anwenden. Um dieses Spannungsfeld zu bewerten wurde das IQWiG gegründet, welches diese wissenschaftliche Aufgabe wahrnimmt. Die Aufgabe der Politik sollte lediglich die Schaffung von Rahmenbedingungen für ein Gesundheitssystem sein, in welchem die Gesundheit des Patienten im Mittelpunkt steht und nicht wirtschaftliche Partikularinteressen.

DZVhÄ: Es liegen zahlreiche positive Studien der unterschiedlichsten Designs zur Homöopathie vor. Weitere Forschung ist aber nötig. Werden Sie sich für die öffentliche Förderung der Forschung in diesem Gebiet einsetzen?

Julia Groß: Diese Meinung teilen wir nicht. Zahlreiche Studien und Metastudien deren Studiendesigns den Kriterien der evidenzbasierten Medizin genügen, konnten keinen Effekt über den des Placeboeffektes hinaus feststellen. In diesem Zusammenhang wäre der Ausbau der Forschung zum Placeboeffekt in seinen vielfältigen Formen erstrebenswert, weil die Homöopathie ausschließlich auf diesem beruht. Unehrlichkeit dem Patienten gegenüber halten wir an diesem Punkt für moralisch höchst zweifelhaft und gefährlich für die Glaubwürdigkeit aller medizinischer Verfahren. Wir stehen für einen mündigen und informierten Patienten den wir auf Augenhöhe behandelt sehen wollen.

DZVhÄ: Versorgungsforschung ist die einzige Forschung, die einen konkreten Bezug zum Praxisalltag hat. Ihre Ergebnisse haben aber einen nur geringen Stellenwert. Woran liegt das Ihrer Meinung nach?

Julia Groß: Im Gegensatz zu vielen anderen Forschungsvorhaben sehen wir bei der Versorgungsforschung zu homöopathischen Mitteln nicht, dass wirtschaftlich interessierte Gruppen sich auch finanziell daran ausreichend beteiligen. Wir werden erst einmal abwarten, ob sich das zum Beispiel durch die entsprechend interessierten Ärzte ändert. Darüber hinaus gibt es für Forschungsprojekte eine so große Zahl von Objekten, dass wir den Forschern bei der Priorisierung keine Vorschriften machen wollen. Politik hat sich insoweit auf Rahmensetzungen zu beschränken.

DZVhÄ: Evidence based Medicine (EbM) spielt in der konventionellen Arztpraxis eine nur untergeordnete Rolle. Warum werden Ihrer Meinung nach aber EbM-Regeln als Maßstab für die ärztliche Homöopathie herangezogen?

Julia Groß: EbM-Regeln zeichnen sich durch ihre Allgemeingültigkeit aus. Diese ist eine notwendige Bedingung für ein neutrales und aussagekräftiges Bewertungskriterium. Da sie allgemein gültig sind müssen sich auch alle Verfahren mit ihnen messen lassen. Es gibt praktische Grenzen der Anwendbarkeit der Regeln, z. B. bei seltenen Krankheiten und/oder aus ethischen Gründen. Patienten mit so betroffenen Krankheiten dürfen aber nicht vernachlässigt werden. Darum haben sich die unterschiedlichen Evidenzklassen etabliert. Uns ist bewusst, dass noch viel zu wenig alte und etablierte Verfahren hinsichtlich dieser Regeln untersucht wurden, daher setzen wir uns für die Förderung der evidenzbasierten Medizin ein. Auch die Homöopathie muss sich dieser Bewertung stellen. Im praktischen Alltag hat die evidenzbasierte Medizin einen untergeordneten Stellenwert, da die Weiterbildung der Ärzte in diesem Bereich unzureichend und nicht dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht.

DZVhÄ: Wenn es zur Bürgerversicherung kommt, wird die ärztliche Homöopathie dann Bestandteil sein?

Julia Groß: Das werden wir nicht allein entscheiden, jedoch setzen sich die PIRATEN zwar für ein Modell ähnlich einer Bürgerversicherung ein, lehnen aber die Übernahme von Homöopathie aus Mitteln der Pflichtversichertengemeinschaft ab.

DZVhÄ: Haben Selektiv-Verträge mit Krankenkassen aus Ihrer Sicht eine Zukunft?

Julia Groß: Selektivverträge stellen ein Mittel zur wettbewerbsorientierten Gestaltung des Gesundheitswesens dar, die in vielfältigen Ausprägungen auftritt. Aus unserer Sicht sollten auch die Auswirkungen von Selektivverträgen ein Thema in der intensivierten Versorgungsforschung sein. Allein ökonomischer Wettbewerb im Gesundheitswesen hat bei PIRATEN weniger Anhänger, der Wettbewerb über die Qualität der Leistungen ist bisher wenig ausgeprägt. Daher sehen wir diesen Punkt als noch klärungsbedüftig an. Grundsätzlich lehnen PIRATEN intransparente Vertragsgestaltungen eher ab.

DZVhÄ: Es gibt in Deutschland ca. 10.000 rein privatärztlich niedergelassene Ärzte, davon praktizieren etwa 10 Prozent Homöopathie. Können sich alle Patienten im Rahmen einer Bürgerversicherung von diesen Ärzten behandeln lassen?

Julia Groß: Wie bereits oben beantwortet sollte eine solche Frage durch die Gremien der Selbstverwaltung im Gesundheitssystem beantwortet werden. Nach unserem Stand der Kenntnis würde sich eine solche Maßnahme weder positiv auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung noch auf die Effizienz des Gesundheitssystems auswirken. Aber wir werden niemandem verbieten sich auf eigene Kosten bei privatärztlich tätigen Ärzten behandeln zu lassen.

DZVhÄ: Wie können die ärztlichen Verbände aus der Komplementärmedizin Sie in Ihrer politischen Arbeit unterstützen?

Julia Groß: Sie können selbstständig auf eine wissenschaftliche Untersuchung und Bewertung ihrer Therapieverfahren von neutralen Stellen drängen um selbst die Qualität ihrer Dienstleistungen zu messen. Wissenschaftlichen Ansprüchen genügende Transparenz über den Erfolg und Misserfolg von Therapien ist das einzige Mittel die Qualität der gesundheitlichen Versorgen der Menschen allgemein zu erhöhen.

DZVhÄ: Wer wird der nächste Gesundheitsminister?

Julia Groß: Unsere Kristallkugel war zum Zeitpunkt der Beantwortung dieser Fragen leider energetisch falsch aufgeladen. :-P Vielen Dank, an meine Helferlein von der AG Gesundheitspolitik beim Beantworten der Fragen! <3

Themen: DZVhÄ Homöopathie.Blog | 16 Kommentare »

16 Kommentare to “Wahl-Interviews: Piratenpartei lehnt die Homöopathie entschieden ab – ungefragt”

  1. Oliver Ding schreibt:
    27th.August 2013 um 09:06

    1. Eine Veröffentlichung mit Namen, mit dessen Hilfe sie sogar den bürgerlichen Namen herausfinden konnten, ist nicht „anonym“.
    2. Die Beantwortung von Wahlprüfsteinen geschieht auf Basis von nachlesbaren Parteibeschlüssen (z.B. beschlossenen Wahlprogrammen) und verabschiedeten Arbeitsergebnissen der AGs. Dies ist alles öffentlich zugänglich. Dass eine Reaktion auf Fragen, die nicht als Anfrage an die Piratenpartei gerichtet wurden, nicht auf einem Hauptkommunikationsmedium der Piratenpartei veröffentlicht wird, sollte nachvollziehbar sein.
    3. Mit dem Vorwurf, es sei intransparent, wenn die Koordinatorin der AG Gesundheit eine Stellungnahme, die sich mit der von der Parteibasis erarbeiteten bzw. beschlossenen Inhalten deckt, auf ihrem öffentlich zugänglichen Blog veröffentlicht und dies über öffentliche Kanäle wie Twitter bewirbt, müssen Sie selbst leben, denn Sie hätten ja gleich eine offizielle Anfrage an die Partei stellen können. Dann wäre Ihnen die Parteimeinung sicherlich direkt zugestellt worden.

    Aber gegen Schüsse ins eigene Knie gibt’s bestimmt etwas Homöopathisches…

  2. Sara Ziner schreibt:
    27th.August 2013 um 09:53

    Sehr bedauerlich, dass die offizielle Stellungnahme der DZVhÄ deutlich polemischer ausfällt, als die Ausführungen der Piratin.

    Denn erstens handelt es sich nicht um eine offizielle Stellungnahme der Piratenpartei, sondern um eine Beschreibung von Positionen der Piraten, die Ihnen von einer Basispiratin netterweise zugestellt wurde.

    Zweitens wurde sie nicht anonym veröffentlicht, sondern auf Julia Groß‘ Blog, das sich mit zwei Klicks bei Google auf ihre Person zurückverfolgen lässt, was Ihnen ja auch offenbar problemlos gelungen ist. Anonym sieht in Zeiten allgegenwärtiger Ausspähung durch Geheimdienste (die Sie als Mediziner besonders besonders betroffen machen sollte) anders aus.

    Und drittens kann ich auch keine „deutliche Ablehnung“ erkennen.

    Frau Groß weist lediglich darauf hin, dass es keine seriösen Studien gibt, die eine Wirksamkeit homöopathischer Behandlungen nach wissenschaftlichen Maßstäben nachweisen und dass sie sich wünscht, dass die Homöopathen hier selbst aktiver daran mitwirken, entsprechende Untersuchungen voranzutreiben. Sicherlich keine unbillige Forderung an die Homöopathen als Interessenträger in dieser Sache.

    Erweist sich diese Behandlungsmethode dann als nachvollziehbar erfolgreich, so steht nach Ansicht der PIRATEN, so lese ich jedenfalls die Antworten von Frau Groß, sogar einer Kostenübernahme durch die Krankenkassen nichts im Wege.

    Eine so aufgeschlossene Haltung einer aufstrebenden Partei ist doch sehr erfreulich.

  3. Erich Sturm schreibt:
    27th.August 2013 um 18:43

    Tja, die Dogmatik schreitet ungehindert fort bei uns Piraten. Anstatt jeden nach seiner Facon glücklich oder gesund werden zu lassen, sind hier besonders die Piraten aktiv, die sich gerne an den Dingen abarbeiten für die sie kein Verständnis haben. Man ist nicht für etwas, sondern definiert sich über das dagegen. Wäre das nicht so, bräuchte man auch nicht ohne nachzudenken kommentieren, rein aus einem Ablehnungsreflex heraus. Freiheit sieht für mich anders aus.

  4. Andreas Kyriacou schreibt:
    27th.August 2013 um 18:56

    Dem DZVhÄ sei gedankt fürs Veröffentlichen dieser Stellungnahme!

    Möge sie dazu beitragen, dass weitere Kreise erkennen, dass Homöopathie nichts mit Naturheilkunde zu tun hat sondern einen reinen Aberglauben darstellt, der die abstrusesten Präparate (zermahlene Kakerlaken, Milchmix von 9 Frauen, Leguanhaut, Thalium, Hundekot, Bohrspäne einer Eurocentmünze u.a.m.) als Heilmittel anpreist.

  5. Michael Paap schreibt:
    27th.August 2013 um 21:18

    Werter DZVhÄ,

    danke für Ihren Beitrag. Ohne diesen hätte ich womöglich die exzellente Stellungnahme von Frau Groß gar nicht gesehen. Ein Piraten-Wähler mehr.

    Was die „Anonymität“ angeht: Nehmen Sie es nicht so schwer. Die meisten Menschen werden Verständnis dafür haben, dass die Kommunikationsformen „den Netzes“ für Sie noch Neuland sind. Das soll ja auch prominenteren Personen so gehen.

    Aber es ist auch gar nicht nötig, dass Sie die Piraten verstehen, es reicht, wenn die Piraten Sie verstehen, Und das ist bei Frau Groß offensichtlich der Fall.

    Gruß,
    Michael Paap

  6. Kathrin reinhardt schreibt:
    28th.August 2013 um 05:55

    Meine Stimme haben die Piraten nach durchlesen dieses Artikels verloren. Vielen dank für den Hinweis. Werde diesen Artikel auch weiter teilen.

  7. Horst Hansen schreibt:
    28th.August 2013 um 09:44

    Dann zeigen Sie doch bitte, wie gefordert, eine wissenschaftlichen Kritieren entsprechenden, Doppelblindstudie, die eindeutig einen Nutzen über den Placeboeffekt beweist. Reproduzierbar selbstverständlich.

  8. andreas kosmowicz schreibt:
    28th.August 2013 um 10:06

    schade. auch für mich fällt eine weitere gerade so wählbare partei aus dem filter heraus. wie kommen die auf sowas???

  9. Alexander Stötefalke schreibt:
    28th.August 2013 um 10:09

    Vielen Dank liebe Piraten,

    was einige Parteien zur Zeit ‚ein wenig‘ vermissen lassen wird hier klar herausgestellt. Das klare Bekenntnis zur Wissenschaft und gegen Hokuspokus, auch wenn dieser gutfinanziert und organisiert daher kommt…

  10. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    28th.August 2013 um 14:42

    Danke für die Kommentare.

    Ein Hinweis: Es werden alle Kommentare freigeschaltet, wenn sie den Kommentarkriterien entsprechen (siehe oben „Ãœber dieses Blog“). Dazu gehören der Verzicht von Beleidigungen und der Klarname des Kommentators.

    Viel Freude beim Schreiben!

  11. Clemens Bartholdy schreibt:
    28th.August 2013 um 15:42

    Für mich war das der entscheidende Punkt nun doch die Piraten zu wählen!
    Endlich hat mal eine Partei den Mut, gegen diese betrügerische und oftmals gefährliche Volksverdummung homöopathischer Quacksalber und Scharlatane Stellung zu beziehen!

  12. Thomas Zahalka schreibt:
    28th.August 2013 um 17:22

    Ich denke, die Piraten sollten auch mal was tolerieren, was sich nicht berechnen lässt.
    Es gibt halt mehr zwischen Himmel und Erde als Nullen und Einsen. Das macht die Wahlentscheidung nicht gerade leichter…

  13. Ronald Krüger schreibt:
    28th.August 2013 um 19:04

    Es geht offensichtlich sehr kontrovers dort zu. Wenn sich Leute in führender Position zu Dingen äußern, mit denen sie keine Erfahrungen haben, was soll unter dem Strich herauskommen? Homöopathie gibt es seit über zweihundert Jahren, da hat noch kein Mensch an Placeboeffekte und Doppelblindstudien gedacht, aber damit ist kein Geld zu scheffeln und deshalb kann sie für die Bürger wegfallen? Politiker ist man nicht, um Menschen zu verwalten, sondern ihre Interessen durchzusetzen. Also, intensiv mit dem Thema beschäftigen und dann mit Kenntnis darüber reden. Wählen werde ich jedenfalls andere.

  14. Georg Friedrich schreibt:
    1st.September 2013 um 20:51

    Ich bedanke mich ganz herzlich bei dem DZVhÄ. Gerade kurz vor der Wahl sind solche gut sichtbaren Artikel eine tolle Sache um den Wähler zu informieren.
    Meine Wahlentscheidung wurde durch diesen Bericht noch weiter verstärkt, ich hoffe den wahren Gesicht dieser Partei damit erkannt zu haben. Das Kreuzchen ist schon gesetzt.

  15. Dagmar Fleck schreibt:
    2nd.September 2013 um 07:41

    Schade! Meine Stimme haben die Piraten nach dieser unqualifizierten Haltung zur Naturheilkunde verloren.

  16. Thomas Ganskow schreibt:
    9th.September 2013 um 22:18

    Liebe Leser, liebe Schreiber,

    es scheint mir an der Zeit, dass ich als Bundeskoordinator für Wahlprüfsteine an die Piratenpartei ein paar Worte äußere.

    1. Es ist richtig, dass es keine Wahlprüfsteine vom DZVhÄ an die Piratenpartei gab. Es gab jedoch die in besagtem Blog http://julitschka.de/2013/07/wahlprufstein-des-fachverbands-deutscher-heilpraktiker-fdh-piraten-antworten/ wie es im Link beschrieben ist.

    2. Gemäß unserer Arbeitsweise wurden diese Fragen der zuständigen Fach-AG Gesundheit zur Beantwortung vorgelegt. Diese Aufgabe hat die Fach-AG Gesundheit auf Basis der vorliegenden Beschlüsse getan, indem sie daraus eine Haltung zur Tätigkeit der Heilpraktiker abgeleitet hat. Wie schon vormals erwähnt ist dies jedoch nicht offizielle Beschlusslage der Partei zu dieser speziellen Problematik.

    3. Was sagen nun diese Antworten? Der Beruf des Heilpraktikers hat von Seiten der Piraten nicht zu befürchten, abgeschafft zu werden. Was abgelehnt wird, ist die Bezahlung von Heilpraktiker-Leistungen aus den Beitragsgeldern der Krankenversicherten. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

    4. Niemand hat behauptet, dass die Methoden der Heilpraktiker prinzipiell unwirksam sind. Vielmehr wird klargestellt, dass der Wirksamkeitsnachweis einzelner Behandlungsmethoden sehr wohl dazu führen kann, dass sich Piraten dafür einsetzen, diese in den Leistungskatalog der GKV aufzunehmen.

    5. Es liegt an Ihnen, derartige Nachweise vorzulegen. Wie es auch in der Aufgabe der Pharmaindustrie liegt, die Wirksamkeit der von Ihnen entwickelten Methoden und Präparate nachzuweisen.

    6. NIEMAND bekommt somit von den Piraten einen Blankoscheck.

    7. Diese Haltung wird – ob Sie es glauben oder nicht – auch von Heilpraktikern und deren Sympathisanten respektiert, die Mitglieder der Piratenpartei sind.

    8. Ein paar Klarstellungen zu vorherigen Kommentaren:

    – zu 3) Piraten stehen für die freie Selbstbestimmung des Menschen. Dazu gehört auch und insbesondere die freie Wahl des Arztes oder jedes anderen, den er sich zur Behandlung seiner Beschwerden aussucht.
    – zu 8) Bitte definieren, was unter „sowas“ verstanden wird.
    – zu 12) Fängt man erst einmal an, von den Grundsätzen bei der Entscheidungsfindung abzuweichen, ist die klare Linie, an der sich eine Partei messen lassen kann, verloren.
    – zu 13) Parteien, die sich als Vertreter von Interessen verstehen, gibt es schon zur Genüge. Wir sehen uns als Vertreter der Menschen.
    – zu 15) Treten Sie bitte mit uns in Kontakt und machen uns klar, welche Haltung qualifizierter wäre. Denn wir sind eine Mitmachpartei.

    9) Dies ist ein privater Kommentar.

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