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Homöopathische Hochpotenzen enthalten Nanopartikel der Ausgangssubstanz

Von Claus Fritzsche | 17.Januar 2011

Eine wissenschaftliche Arbeit indischer Forscher verblüfft die Fachwelt. In einer Untersuchung am renommierten Indian Institute of Technology (IIT) stellten sie unerwartet fest, dass homöopathische Hochpotenzen noch Atome bzw. Moleküle der Ausgangssubstanz enthielten. Prashant Satish Chikramane, Akkihebbal K. Suresh, Jayesh Ramesh Bellare und Shantaram Govind Kane analysierten sechs metallische homöopathische Arzneien in den Potenzstufen C6, C30 und C200. Mithilfe der Messverfahren Transmissionselektronenmikroskopie (TEM), Feinbereichsbeugung (SAED) und Atomemissionsspektroskopie (ICP-AES) konnten die indischen Forscher belegen, dass sich oberhalb der Potenzstufe C6 Nanopartikel mit einer relativ stabilen Konzentration von 80 bis 4000 Pikogramm je Milliliter in den Arzneimitteln befanden – es somit zu keiner weiteren Verdünnung mehr kam. Die Studie muss zwar noch unabhängig repliziert werden und lässt wichtige Fragen unbeantwortet. Es ist jedoch schon jetzt absehbar, dass sie zu einer bedeutenden Neuausrichtung der Homöopathie-Forschung führen kann. Wissenschaftler müssen nun untersuchen, ob auch Hormesis-Phänomene die stark divergierenden Studienergebnisse der homöopathischen Wirksamkeitsforschung erklären könnten.

Studie schreibt Wissenschaftsgeschichte

Wer hätte das gedacht? Schon seit vielen Jahren haben sich Befürworter und Kritiker der Homöopathie fest in der Welt des „Nichts“ eingerichtet. Die einen machen Witze. Die anderen entwickeln Erklärungsmodelle vom Wassergedächtnis bis hin zu verschränkten quantenphysikalischen Systemen. Warum? Weil homöopathische Hochpotenzen oberhalb von C12 (die Urtinktur des homöopathischen Arzneimittels wird hier 12 x auf ein Hunderstel verdünnt) kein oder nahezu kein Atom bzw. Molekül der Ausgangssubstanz mehr enthalten. Auf diesen Sachverhalt verweist auch die Kampagne 10:23 britischer „Skeptiker“, die darauf aufmerksam machen will, dass in homöopathischen Arzneimitteln ja „nichts mehr drin“ sei. Das sagen zumindest theoretische Modelle: Hochpotenzen jenseits der sog. Avogadro-Grenze können keine atomaren Bestandteile der Ursprungssubstanz mehr enthalten – so die Theorie.

Und plötzlich kommen nun indische Forscher aus dem „Nichts“ und weisen mit modernen Präzisionsmessinstrumenten nach: Es ist doch etwas drin – zumindest unter den Bedingungen der gut dokumentierten Untersuchung.

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Foto: Transmissionselektronenmikroskop (WIKIMEDIA COMMONS)
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Präzisionsmessverfahren

Das peer-reviewed Journal Homeopathy veröffentlichte im Oktober 2010 eine wissenschaftliche Arbeit mit dem Titel „Extreme homeopathic dilutions retain starting materials: A nanoparticulate perspective“ (Oktober 2010, doi:10.1016/j.homp.2010.05.006). Die indischen Forscher Prashant Satish Chikramane, Akkihebbal K. Suresh, Jayesh Ramesh Bellare und Shantaram Govind Kane berichten in dieser Publikation davon, welche erstaunlichen Ergebnisse eine Analyse homöopathischer Hochpotenzen ans Tageslicht brachte. Sie analysierten sechs homöopathische Arzneimittel, die auf den Metallen Gold (Aurum metallicum bzw. Aurum met), Kupfer (Cuprum metallicum bzw. Cuprum met), Zinn (Stannum metallicum bzw. Stannum met), Silber (Argentum metallicum bzw. Argentum met), Platin (Platinum metallicum bzw. Platinum met) und Zink (Zincum metallicum bzw. Zincum met) basieren, in den Potenzstufen C6, C30 und C200. Im Rahmen ihrer Untersuchung verwendeten sie marktübliche Arzneimittel-Muster von zwei namhaften Herstellern: SBL India – ehemals Sharda Boiron Laboratories – sowie Dr. Willmar Schwabe India. Die in Deutschland bekannte Firma DHU gehört zur Unternehmensgruppe Dr. Willmar Schwabe. Konkret interessierten sich die Forscher für folgende physikalisch-chemischen Eigenschaften der Proben:

1. Die Existenz und Größe von Nanopartikeln der Urtinktur bzw. Ausgangssubstanz wurde mittels Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) geprüft.

2. Feinbereichsbeugung (SAED) diente dem Zweck, die jeweiligen Metalle zuverlässig als Gold, Kupfer, Zinn etc. zu identifizieren.

3. Als drittes Messverfahren kam noch Atomemissionsspektroskopie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP-AES) zum Einsatz, um die genaue Konzentration der Ausgangssubstanz zu messen.

Die indischen Messungen zeigten ein überraschendes Ergebnis: In den Potenzstufen C30 und C200 zeigten sich Nanopartikel der Ausgangssubstanz mit einer relativ stabilen Konzentration von 80 bis 4000 Pikogramm je Milliliter. Anders als durch Modelle vorhergesagt führte die weitere Verdünnung nicht zu einer Abnahme der Konzentration.

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Behindert das Schütteln die Verdünnung?

Wie John A. Ives, Wayne B. Jonas und Joyce C. Frye in einem Editorial (? Do serial dilutions really dilute?) des Journals Homeopathy berichten, haben die indischen Forscher auch einen Ansatz, der das Phänomen erklären könnte. Im Begleit-Kommentar heißt es:

„The size and shape of the metal nanoparticles they observe are consistent with the very high forces and temperatures that would occur with putative nanobubbles produced during succussion. From this they hypothesize the formation of nanoparticleenanobubble complexes that would rapidly rise to the surface of the mixture forming a monolayer, especially at high dilutions. In this way a non-equal distribution of starting material would result during any settling between dilutions.“

Die indischen Forscher halten es für möglich, dass homöopathische Arzneimittel bei der Potenzierung nicht gleichmäßig gemischt werden und sich an der Oberfläche der Flüssigkeit eine Schicht von Nano-Bläschen bildet. Wird nun im Rahmen der schrittweisen Verdünnung überproportional viel von der Oberfläche abgeschöpft, so könnte dies theoretisch erklären, warum es zu keiner nachhaltigen Abnahme der Konzentration der Ausgangssubstanz kommt. Auslöser für die Bildung von Nano-Bläschen könnten z. B. Kavitations-Effekte sein. Sollte sich diese Hypothese bestätigen, so könnte der Vorgang des Schüttelns eine bedeutende Rolle spielen. Das Schütteln würde dann vielleicht der gleichmäßigen Verdünnung entgegenwirken.


Offene Fragen:

In Fachkreise beginnt nun die Diskussion, was sich aus der wissenschaftlichen Arbeit ableiten lässt und welche Aspekte detaillierter untersucht werden müssen. Die klassische Frage „Lässt sich das Experiment unter kontrollierten Bedingungen unabhängig wiederholen?“ ist zu klären, dürfte jedoch keine zu große Bedeutung haben. Interessant ist eher die Frage, ob sich die beobachteten Effekte auch auf organische Substanzen übertragen lassen und ob die untersuchten homöopathischen Arzneimittel repräsentativ sind. Von sehr großer Bedeutung ist die Frage, ob Wirkstoffkonzentrationen in der Größenordnung 80 bis 4000 Billionstel Gramm je Milliliter überhaupt einen Wirkmechanismus erklären können. John A. Ives, Wayne B. Jonas, Joyce C. Frye schreiben dazu in ihrem Editorial:

„Finally, even if the persistence of small amounts of any substance were proven, how they could elicit significant clinical responses from the chemicals themselves would have to be explained. We might expect clinical relevance if the concentrations fall within the range of hormesis, which these concentrations appear to be.“

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Nachtrag vom 20.01.2011:
Es ist auch zu klären, ob weitere Einflussfaktoren wie beispielsweise Verunreinigungen der Probe oder des Verdünnungsmediums die Quelle der Nanopartikel sein können oder nicht.

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Hat es etwas mit „Hormesis“ zu tun?

Nach heutigem Wissen dürften winzige Konzentrationen von 80 bis 4000 Pikogramm je Milliliter nicht ausreichen, um eine pharmakologische Wirkung zu verursachen. Denkbar wären jedoch Hormesis-Effekte.

Wikipedia erläutert den Begriff „Hormesis“ wie folgend:

„Hormesis (griech.: „Anregung, Anstoß“, engl.: adaptive response) ist die schon von Paracelsus formulierte Hypothese, dass geringe Dosen schädlicher oder giftiger Substanzen eine positive Wirkung auf den Organismus haben können. Bei medizinisch wirksamen Substanzen ist ein solcher dosisabhängiger Umkehreffekt gut nachweisbar (z. B. Digitalis, Colchicin oder Opium). Bei einer Reihe anderer Verbindungen und der Wirkung von radioaktiver Strahlung wird die Hypothese in Fachkreisen sehr kontrovers diskutiert.

Hormetische Effekte zeichnen sich durch eine J- oder U-förmige Dosis-Wirkungs-Kurve aus (rote Kurve im Bild rechts). Hormetische Effekte werden in der Regel dadurch erklärt, dass niedrige Dosen von schädlichen Substanzen die körpereigenen Abwehrkräfte stärken. Dies ist in gewisser Weise verwandt mit dem Prinzip der Abhärtung.“

Der Hinweis auf körpereigene Abwehrkräfte und Abhärtung ist hinterfragungswürdig und gibt möglicherweise nur die Sichtweise des Wikipedia-Autors wieder. Einigkeit scheint es bisher darüber zu geben, dass es hormetische Effekte in bestimmten Konstellationen gibt … und in bestimmten Konstellationen nicht gibt.

Das Deutschlandradio berichtete 2007 zu diesem Thema:

„Stoffe, die wir gemeinhin als Gifte bezeichnen, können in geringen Konzentrationen durchaus positiv auf den Organismus wirken, weil sie ihn anregen und stimulieren. Dieses Phänomen wird als „Hormesis“ bezeichnet. Sie besagt nichts anderes, als dass niedrige Dosen toxischer Stoffe auch vorteilhafte Effekte haben. Eine internationale Toxikologenkommission stellte kürzlich fest, dass diese chemische „Hormesis“ bei knapp 400 von immerhin 4000 ausgewerteten Studien nachweisbar war.“

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Weckruf aus Indien

Muss die Geschichte der Homöopathie nun neu geschrieben werden? Nun, im Moment liegt der besondere Wert der indischen Forschungsarbeit nicht darin, etwas bewiesen zu haben sondern eher darin, eine Frage mit hoher Dringlichkeit in den Raum gestellt zu haben. Aussagen zur Avogadro-Grenze basieren auf theoretischen Modellen. Wurden diese je empirisch geprüft?

Warum kam vor Prashant Satish Chikramane, Akkihebbal K. Suresh, Jayesh Ramesh Bellare und Shantaram Govind Kane niemand auf die Idee, Annahmen zur Avogadro-Grenze zu hinterfragen und entsprechende Messungen durchzuführen?

Diese Frage führt direkt zu einem Phänomen, welches wenig mit der Homöopathie und wissenschaftlichen Daten und viel mit den Erkenntnisprozessen von Wissenschaftlern zu tun hat:

Die Forschungslage zur Frage, ob homöopathische Arzneimittel isoliert wirken, zeichnet sich durch ausgesprochen heterogene Daten aus. Es gibt hochwertige placebokontrollierte Studien, die keinen Effekt über Placebo hinaus zeigen. Und es gibt hochwertige placebokontrollierte Studien, welche einen Effekt über Placebo hinaus zeigen, zum Beispiel bei Heuschnupfen, bei lebensbedrohlichem Durchfall bei Kindern, bei Weichteilrheuma, bei Darmlähmung nach Operation und auch bei Atemwegsinfektionen (? Forschungslage Homöopathie, Carstens-Stiftung, 2006). Interessant ist, dass Wissenschaftler diese Heterogenität sehr unterschiedlich interpretieren – und zwar konform zu ihren persönlichen Plausibiltätsvorstellungen und ihren axiomatisch fundierten Denkstilen. (Axiom: als absolut richtig anerkannter Grundsatz, gültige Wahrheit, die keines Beweises bedarf.) Wer als Wissenschaftler schon im vorhinein von der Placebo-These fest überzeugt ist („weil ja nichts drin ist“ oder weil ihm „die ganze Sache“ insgesamt suspekt ist), der hat vielleicht auch wenig Motivation, hier überhaupt Grundlagenforschung zu betreiben. Die Ãœberzeugungen und Denkstile von Wissenschaftlern haben – insbesondere bei heterogenen Daten – einen stark ergebnisformenden Einfluss. Dies zeigen auch die Re-Analyse der in Fachkreisen bekannten Metaanalyse von Prof. Egger und Frau Shang und Beispiele, die ich im Blog-Beitrag „Zweifelhafte Meta-Analysen: Wie evident ist die Evidenzbasierte Medizin?“ vorgestellt habe.

Nicht wenige Wissenschaftler haben sich in den letzten Jahren in diversen Erklärungsmodellen – ob nun „alles Placebo“ oder „es ist das therapeutische Setting und die Arzt-Patienten-Interaktion“ und „Informationseffekte“ – bequem häuslich eingerichtet. Was aber, wenn komplexe Einflussgrößen parallel wirken – darunter auch chemisch-physikalische? Vielleicht wirkt die Entdeckung von Nanopartikeln in Hochpotenzen ja wie ein heilsamer Weckruf zur rechten Zeit.

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Links zum Thema:

„Extreme homeopathic dilutions retain starting materials: A nanoparticulate perspective“ – Prashant Satish Chikramane, Akkihebbal K. Suresh, Jayesh Ramesh Bellare, Shantaram Govind Kane – Homeopathy, Volume 99, Issue 4, October 2010, Pages 231-242 – doi:10.1016/j.homp.2010.05.006

Guest editorial – „Do serial dilutions really dilute?“ – John A. Ives, Wayne B. Jonas, Joyce C. Frye – Homeopathy, Volume 99, Issue 4, October 2010, Pages 229-230 – doi:10.1016/j.homp.2010.08.009

„Also doch was drin ? – Nanowissenschaft und Hochpotenzen“Weblog „Informationen zur Homöopathie“ von Dr. med. Michael Teut, Dr. med. Christian Lucae, Dr. med. Matthias Wischner und Jörn Dahler

Heilpraxisnet.de: Homöopathie: Forscher weisen Nanopartikel nach

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Themen: DZVhÄ Homöopathie.Blog | 28 Kommentare »

28 Kommentare to “Homöopathische Hochpotenzen enthalten Nanopartikel der Ausgangssubstanz”

  1. Martin Lambeck schreibt:
    17th.Januar 2011 um 16:42

    Erstens zur indischen Studie:

    Es wird behauptet, C200 enthielte Atome der Urtinktur. Nach dem heutigen Kenntnisstand der Physik und Chemie ist das unmöglich.Es müsste eine gigantische Vermehrung des Ausgangsmaterials, z.B. des Goldes,stattgefunden haben.

    Bevor ich annehme, Physik und Chemie seien total falsch, möchte ich die Betrachtung auf den Herstellungsprozess lenken: Bei einer C-Potenzierung werden in jeder Stufe 99% der Flüssigkeit weggeworfen, was ich als Abfall bezeichne. Ich rege an, die Forscher sollten nicht nur in dem gekauften Endpräparat, sondern auch in den Abfällen nach den Nanopartikeln suchen. Anders ausgedrückt: Sie sollten das C200 – Präparat selbst herstellen und untersuchen.Danach sehen wir weiter.

    Zweitens zum DZVhÄ-Blog: Am 22. Oktober 2010 habe ich dort einen Testvorschlag gemacht und nach magnetischen Photonen gefragt. Bisher ist dort keine Antwort zu finden.

    mit freundlichen Grüßen

    M.Lambeck

  2. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    17th.Januar 2011 um 17:03

    „Es wird behauptet, C200 enthielte Atome der Urtinktur. Nach dem heutigen Kenntnisstand der Physik und Chemie ist das unmöglich.Es müsste eine gigantische Vermehrung des Ausgangsmaterials, z.B. des Goldes,stattgefunden haben.“

    Falsch, Herr Lambeck:

    Das Ausgangsmaterial muss sich nicht gigantisch vermehrt haben. Es reicht schon aus, wenn der Prozess der Verdünnung NICHT PROPORTIONAL stattfindet. In diesem Fall kommt es zu keiner gleichmäßigen Verdünnung bis zum vollständigen Verschwinden der Ausgangssubstanz. Es bleibt immer noch ein Rest der Urtinktur übrig.

    Und genau das ist ja die Hypothese der indischen Forscher.

    Es ist übrigens nicht von Nachteil, wenn Sie die Studie zunächst lesen, bevor Sie sie kommentieren.

    „Zweitens zum DZVhÄ-Blog: Am 22. Oktober 2010 habe ich dort einen Testvorschlag gemacht und nach magnetischen Photonen gefragt. Bisher ist dort keine Antwort zu finden.“

    Dann machen Sie doch bitte Ihren Test und berichten Sie uns von Ihren Ergebnissen.

    Mit freundlichen Grüßen

    Claus Fritzsche
    Redaktion DZVhÄ Homöopathie.Blog

  3. brunke schreibt:
    18th.Januar 2011 um 20:35

    Das Stichwort „Nanotechnik“ klingt zwar modern, ist aber keine Erklärung der Wirkungsweise der Homöopathie.
    Gegen Nanopartikel spricht das Postulat Hahnemanns der „geistartigen Wirksamkeit“ der homöopathischen Mittel, welches mit der Theorie von Nanopartikeln als Wirkmediator nicht in Ãœbereinstimmung zu bringen ist. Nanopartikel wirken schließlich nicht „geistartig“ sondern pharmakologisch.
    Vermutlich handelt es sich schlicht einfach um einen Meßfehler, wenn ich solche Theorien vorgestellt bekomme, kann ich nur den Kopf schütteln.
    Allein der Price der Studie: US $ 31.50 läßt kommerzielle Interessen vermuten. Für mich ist das Thema abgeschlossen.

  4. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    19th.Januar 2011 um 08:37

    Der „Price der Studie“ fließt in die Kasse des Verlags Elsevier.

    „Für mich ist das Thema abgeschlossen.“

    Ich vermute einmal, ohne dass Sie sich je systematisch mit den Inhalten und Schlussfolgerungen der Studie auseinandergesetzt haben, oder?

  5. brunke schreibt:
    19th.Januar 2011 um 09:19

    Wenn der Verkaufserlös der Studie dem Verlag Elsevier zu gute kommt, ist das sehr löblich für den Verlag, nicht jedoch für die wissenschaftliche Forschung. Forschungsergebnisse sollten allen Wissenschaftlern frei zugänglich sein. Niemand kann erwarten, dass für solche fragwürdigen Theorien Geld bezahlt wird.
    Wenn die Studien frei zugänglich sein sollte, wie ich das aus anderen medizinischen Forschungen kenne und als Selbstverständlichkeit betrachte, werde ich mich gerne damit detailliert auseinandersetzen.

  6. Ulrich Berger schreibt:
    19th.Januar 2011 um 16:26

    Die Studie ist unter http://www.homeopathy.org/research/basic/Homeopathy_and_Nanoparticle.pdf frei erhältlich.

  7. Gisela Immich schreibt:
    19th.Januar 2011 um 22:18

    Diese interessante Studie birgt leider noch methodische Schwächen, welche leider auch das Ergebnis abschwächen könnte.

    Zum einen ist nicht klar, welche UrLösung respektive molukulare Reinheit die C0 hatte. Nanopartikel sind in jedem Wassertropen massenhaft vorhanden. Dies würde auch erklären, warum es trotz des höheren Verdünnungsgrad bei der C200 entgegengesetzt zur Theorie die Menge an Nanopartikelkonzentration nahezu unverändert hoch ist, was eigentlich nicht logisch ist und eine Verunreinigung der Probe nahelegt.

    Auch ist die verwendete Atomabsorptionsmethode nicht so selektiv und genau, aber günstiger.

    Wenn diese beiden Kritikpunkte in einer Studie abgeklärt werden könnten, dann wäre das sicherlich ein Ergebnis, was dann auch wirklich neue Massstäbe in der Homöopathiediskussion setzen würde.

    Jedenfalls ein interessanter Ansatz, der weitere Überprüfung rechtfertigt.

  8. JFDee schreibt:
    20th.Januar 2011 um 07:41

    Wurde denn auch die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass die gemessene, nicht abnehmende Konzentration der beobachteten Stoffe vom Verdünnungsmedium herrührt?

    Oder anders gefragt, wurde das Verdünnungsmedium nach identischen Kriterien untersucht?

  9. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    20th.Januar 2011 um 13:16

    @ Ulrich Berger
    @ Gisela Immich
    @ JFDee

    Danke für die wertvollen Hinweise!

    Ich werde die genannten Fragen einmal im Hinterkopf behalten.

    Gruß … Claus Fritzsche

  10. brunke schreibt:
    20th.Januar 2011 um 16:27

    Zuerst einmal vielen Dank, dass ich den Beitrag der indischen Forscher ohne die Sondersteuer von 31 USD lesen konnte. Soweit ich den Beitrag verstehe, behauptet er nicht dass die Nanopartikel ein Erklärungsmodell für die Homöopathie liefern würde. Ob die Nanopartikel das Ergebnis einer Verschmutzung beim Versuch des Nachweises darstellen oder nicht, könnte die Wiederholung des Experiments zeigen. Für den Nachweis des Wirkungsmechanismus der Homöopathie dürften diese Versuche keine Bedeutung haben. Wie ich oben bereits andeutete ist für die Wirkungsweise des homöopathischen Mittels kein chemisches Reagenz oder ein Nanopartikel verantwortlich, sondern die geistartige Wirkung des homöopathischen Mittels.
    Die geistartige Wirkung heißt für Hahnemann: Die Krankheitsansteckung erfolgt dynamisch, was meint ohne Übermittlung materieller Mediatoren der Arzneisubstanzen. Sie ist danach wirksam in unsichtbarer Weise als in den befeuchteten Kügelchen frei gewordene spezifische Arzneikraft, welche bereits durch Berührung des lebenden Probanden auf den gesamten Organismus dynamisch einwirkt, ohne ihn jedoch irgend eine, auch noch so fein gedachte Materie zu übermitteln und zwar um so stärker, je freier sie durch die Dynamisierung geworden war (frei wiedergegeben nach Anmerkung 1 zu § 11 Organon, 6. Aufl.).
    Die indischen Forscher haben sich auf die Suche nach einem chemischen Mediator gemacht, nicht nach einem Überträger der „geistartigen Wirksamkeit“.
    Die Karstenstiftung hat bereits eine ganze Reihe von derartigen Versuchen gefördert, die ausnahmslos alle ungeeignet sein dürften das Wesen und den Mechanismus der Homöopathie zu erforschen.

  11. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    20th.Januar 2011 um 17:02

    Die indischen Forscher haben sich auf die Suche nach einem chemischen Mediator gemacht, nicht nach einem Überträger der „geistartigen Wirksamkeit“.

    Nach meinem Verständnis der Studie haben sich die indischen Forscher über Kausalzusammenhänge überhaupt keine Gedanken gemacht.

    Wenn ich nichts überlesen habe, dann wollten sie zunächst nur die Frage klären, ob in Hochpotenzen noch Atome/Moleküle der Urtinktur bzw. Ausgangssubstanz vorhanden sind oder nicht.

    Und Gisela Immich sowie JFDee haben darauf hingewiesen, dass es diesbezüglich noch wichtige offene Fragen geben kann.

    Beste Grüße

    Claus Fritzsche
    Redaktion DZVhÄ Homöopathie.Blog

  12. Elke schreibt:
    20th.Januar 2011 um 17:58

    Wenn man mal annimmt das Goldatome sich selbst in der Homöopathie nicht vermehren können und man mal als Gedankenexperiment annimmt, man würde die vollständige Ursubstanz komplett potenzieren (also z.B. vollständig in eine C30 umwandeln dann hätte man am Ende 10^30 Portion des Mittel hergestellt.

    Die Logik gebietet, dass dann annähernd jede dieser 10^30 Portionen im Schnitt zumindest ein Goldatom enthalten müßte, wenn dies tatsächlich im Endprodukt nachweisbar sein soll.

    Umgekehrt folgt aber daraus, dass die Ursubstanz mindesten 10^30 Goldatome enthalten muss um genügend Goldatome für die hergestellten 10^30 Portionen zu haben

    Das würde aber bedeuten, dass die Ursubstanz mindestens 325 Tonnen Gold enthalten muss, damit ein Atom für die (im Gedankenexperiment) hergestellten 10^30 Dosen übrigbleibt.
    Und das gilt auch dann, wenn man in jedem Potenzierschritt 99 Teile wegwirft und nur 1 Teil weiterpotenziert

    Alternativ bleibt nur die Erklärung das Goldatome sich beim Potenzieren vermehren oder vielleicht etwas wahrscheinlich als minimale Verunreinigung des zum Potenzieren verwendeten Verdünnungsmittels nachträglich immer wieder hinzugefügt werden.

    Verrechnet habe ich mich noch dazu – man bräuchte sogar 100^30 Goldatome – also mal schlappe 325465601272000000000000000000000 Tonnen.
    wenn man hoffen will das mindestens eines davon am Ende einer C30 ankommt.
    Oder man glaubt eben doch an die wundersame Goldvermehrung.

  13. Ulrich Berger schreibt:
    21st.Januar 2011 um 00:03

    Die Fragen von Frau Immich und JFDee bzw. die Frage nach Verunreinigungen der Verdünungsmediums im Nachtrag zum Artikel sind in Tabelle 2 der Studie bereits beantwortet.

    Die Antwort ist: es kommt darauf an. Gold z.B. wurde im Lösungsmittel (90% Alkohol) nicht gefunden, allerdings auch nur in 5 von 13 Hochpotenzen. Zink dagegen wurde in allen Hochpotenzen gefunden, und auch im Lösungsmittel. Dabei war die Konzentration in den Hochpotenzen je nach Hersteller und Probe um ca. den Faktor 1 bis 10 höher als im Lösungsmittel. Das heißt, wenn die Messungen korrekt ausgeführt wurde, so erklärt „Verunreinigung“ des Lösungsmittels ein paar, aber jedenfalls nicht alle Messwerte.

    Eine methodische Schwäche dabei ist, dass das Lösungsmittel in C0, also nicht potenziert, untersucht wurde. Das heißt, es bleiben jene Effekte außen vor, die durch Verunreinigungen des Behälterglases verursacht worden sein könnten.

    Für die Homöopathie-Debatte halte ich das paper allerdings trotzdem für vernachlässigbar, selbst wenn sich alle Messungen als reproduzierbar erweisen sollten. Der naturwissenschaftlich entscheidende Punkt bei Hochpotenzen ist nämlich nicht, dass sie nichts enthalten, sondern dass sie so gut wie nichts enthalten.

    Um eine grobe Abschätzung, basierend auf einer Überschlagsrechung, zu geben: Angenommen, die Urtinktur sei das stärkste bekannte Gift der Welt (Botulinus) und die Konzentration in der Hochpotenz sei die höchste in dem paper gemessene (4000 pg/ml). Dann würden sich bei einer Arzneimittelprüfung mit Globuli die ersten Symptome nach einer Gabe von etwa 2000 Einzeldosen zeigen.

    Dass das paper „Wissenschaftsgeschichte“ schreiben wird, scheint mir daher eher fraglich.

  14. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    21st.Januar 2011 um 10:31

    Herr Berger,

    wissen Sie, welche Konzentrationen nötig sind, um „Hormesis“-Effekte auszulösen?

    Sie schreiben:
    Dann würden sich bei einer Arzneimittelprüfung mit Globuli die ersten Symptome nach einer Gabe von etwa 2000 Einzeldosen zeigen.

    Ich vermute, dass sich diese Aussage von Ihnen auf toxikologische Effekte (nicht jedoch auf „Hormesis“-Effekte) bezieht.

    Um toxikologische oder pharmakoloigsche Effekte geht es in der Diskussion der Arbeit jedoch nicht.

    Gruß

    Claus Fritzsche

  15. Ulrich Berger schreibt:
    21st.Januar 2011 um 14:38

    Hormesis gehört zu den toxikologischen Effekten. Hormesis-Effekte beginnen bei rund einem Zehntel der Dosis, bei der die ersten adversen Effekte nachweisbar sind. Bei meinem Extrembeispiel also etwa bei 200 Einzeldosen Botulinus C30, bei typischeren Beispielen bräuchte man eher zigtausende von Einzeldosen.

    Vor allem sollte man aber nicht vergessen, dass durch die Nahrung viele Spurenelementen in Konzentrationen aufgenommen werden, die wesentlich höher sind als die hier gemessenen Hochpotenzen. Ein Glas Trinkwasser z.B. enthält grob geschätzt mindestens 10.000 Mal so viel Kupfer wie ein paar Tropfen des hier gemessenen Cuprum met C30. Das heißt, egal welche physiologischen Effekte geringe Kupferdosen auf den Menschen haben – der zusätzliche Effekt von ein paar Tropfen der Hochpotenz geht völlig im statistischen Rauschen unter.

    Aus den beiden genannten Gründen halte ich die Hormesis-Erklärung bei Hochpotenzen für extrem unplausibel.

  16. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    21st.Januar 2011 um 16:25

    Klingt plausibel, Herr Berger.

    Danke für Ihre konstruktiv kritische und informative Begleitung!

    Ich bin zwar nicht immer einer Meinung mit Ihnen (eine kritische Antwort auf Ihren letzten Kommentar unter dem Lüdtke-Interview folgt noch), nehme jedoch wertschätzend zur Kenntnis, dass Sie oftmals gut recherchieren und sehr aufmerksam lesen.

    Beste Grüße

    Claus Fritzsche

  17. Michael Teut schreibt:
    22nd.Januar 2011 um 08:23

    Die Studie zeigt als Pilotstudie, dass in gekauften handelsüblichen homöopathischen Hochpotenzen noch Spuren der Ausgangssubstanzen erhalten sind, im unpotenzierten Alkohol nicht. Das ist ein Anfang. Die nächste Frage ist, genau zu untersuchen, was bei eigener Herstellung der Potenzen über die Potenzierung mit Verum und mit dem potenzierten alleinigem Alkohol genau passiert. Erst dann kann man Schlüsse ziehen, ob die Hypothese der Autoren (Nanobubbles) zutrifft, oder ob es sich um Verunreinigungen oder andere Phänomene handelt (Übergang von Partikeln aus der Glaswand?).Aber als Pilot ist die Studie durchaus spannend.

  18. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    22nd.Januar 2011 um 09:38

    Dr. med. Michael Teut schrieb:

    Die Studie zeigt als Pilotstudie, dass in gekauften handelsüblichen homöopathischen Hochpotenzen noch Spuren der Ausgangssubstanzen erhalten sind, im unpotenzierten Alkohol nicht.

    Claudia Witt hat 2000 dokumentiert, welche Herausforderungen in der Hochpotenz-Forschung zu meistern sind.

    Der Reiz der indischen Forschungsarbeit liegt meines Erachtens primär darin, dass hier fest ausgetretene Denkpfade verlassen wurden, um zwei Fragen zu klären, die allem Anschein nach noch nicht abschließend und zuverlässig geklärt wurden:

    1. Ist in Hochpotenzen noch etwas drin?
    2. Wenn ja: kann dies Auslöser von Effkten sein?

    (Diese Effekte, wenn es sie denn gibt, müssen ja nicht eine zentrale Rolle spielen. Es würde schon spannend genug sein, wenn sie Ergebnisse nur teilweise mitbeeinflussen würden.)

    Claudia Witt kam 2000 zum Fazit:

    „Es konnte nachgewiesen werden, dass ein großer Teil der bisher veröffentlichten physikalisch-experimentellen Versuche mit homöopathischen Arzneien methodisch nicht valide war.
    Die experimentellen Untersuchungen zeigten, dass in physikalischen Versuchen Kriterien im Versuchsdesigns berücksichtigt werden müssen, dazu gehören: potenziertes Lösungsmittel als Kontrolle, standardisierte Verweildauer für alle Proben in den Gefäßen, parallele Herstellung von jeweils mehreren Arznei- und Kontrollproben in unterschiedlichen Gefäßen einer Herstellungscharge.

    Die Versuche mit dem REDEM-Gerät, welche auf methodisch innovativem Standard durchgeführt wurden, waren zum Teil reproduzierbar, zeigten aber, dass das Material der Behältnisse, das Lösungsmittel und die Lagerungsdauer der Proben einen maßgeblichen Einfluss auf die Ergebnisse hatten.“

    Mir ist bisher nicht bekannt, ob sich jemand die Mühe gemacht hat, Hochpotenzforschung unter Beachtung notwendiger Qualitätskritierien dann auch praktisch durchzuführen.

    Ulrich Berger hat gute Gründe genannt, waum hier intensive Forschungsarbeit möglicherweise weniger Früchte tragen wird als beispielsweise die Versorgungsforschung der Charité.

    Trotzdem stelle ich mit etwas Verwunderung fest, dass die Interpretation der heterogenen Forschungslage (zur spezifischen Wirksamkeit homöopathischer Arzneimittel) möglicherweise auch durch Plausibilitätsvorstellungen (nicht nur durch Daten) beeinfluss wird.

    2008 schrieben Claudia Witt und Klaus Linde im Kursbuch Homöopathie:

    „Die bisherigen systematischen Ãœbersichtsarbeiten, die die Ergebnisse der placebokontrollierten Studien zusammenfassen (Kleijnen 1997, Linde 1997, Shang 2005), zeigen kein einheitliches Ergebnis, so dass die Frage nach der Ãœberlegenheit homöopathischer Arzneimittel über Placebo noch nicht abschließend geklärt ist.“

    In Interviews äußert sich Claudia Witt 2011 nun dahingehend, dass die Globuli beim therapeutischen Erfolg einer homöopathischen Behandlung vermutlich keine große Rolle spielen. Wenn ich Rainer Lüdtke richtig verstehe, dann verneint er die große Bedeutung unspezifischer Faktoren (therapeutisches Setting, Arzt-Patienten-Beziehung, Einstellung & Eigeninitiative des Patienen etc.) nicht, ist jedoch hinsichtlich der Bewertung spezifischer Effekte etwas vorsichtiger und zurückhaltender. Von ihm höre ich z. B., dass die heterogene Datenlage auch dadurch beeinflusst werden kann, dass es schlicht und ergreifend wenig hochwertige Studien gibt und die Datenlage vielleicht nicht so ist, wie sie für weitreichende Rückschlüsse sein müsste.

    Wurde dieser Wandel (C. Witt 2008 versus 2011) durch neue randomisierte Studien veranlasst? Oder werden die systematischen Ãœbersichtsarbeiten (Kleijnen 1997, Linde 1997, Shang 2005) im Kontext Versorgungsforschung nun anders wahrgenommen und gewichtet.

    Ich persönlich fühle mich nicht in der Lage, das Datenmaterial zu beurteilen und bin auf das Urteil von Experten angewiesen. Trotz dieser Einschränkung entsteht für mich jedoch der Eindruck, dass Plausibilitätsvorstellungen, Denkmodelle, Prämissen und Annahmen etc. doch einen erheblichen Einfluss darauf haben können, wie heterogene Daten aus placebokontrollierten Studien wahrgenommen und interpretiert wurden und werden.

    Die indische Forschungsarbeit mag (u.a. aus den von Ulrich Berger genannten Gründen) die Welt nicht groß verändern und meine Ãœberschrift „Studie schreibt Wissenschaftsgeschichte“ bewerte ich im Nachhinein als etwas gewagt. Sie lädt jedoch auch dazu ein, stärker als bisher zu hinterfragen, in welchem Maße Bewertungen der Homöopathie von Zahlen, Daten und Fakten abhängen … und in welchem Maße sie von persönlichen Präferenzen abhängen.

    Claus Fritzsche
    Redaktion DZVhÄ Homöopathie.Blog

  19. Michael Teut schreibt:
    23rd.Januar 2011 um 08:32

    Na, es ist schon eine sehr spannende Studie. Wenn die Hypothese zutrifft, sind unsere Grundannahemn über Hochpotenzen falsch. Nach dem provozierenden Ergebnis muss jetzt eben nochmal genauer untersucht werden, ob es sich nicht um Artefakte handelt.

  20. brunke schreibt:
    23rd.Januar 2011 um 10:50

    Nachdem die Studie auf irgendwelchen Nanomolekülen herumreitet, frage ich mich, ob nicht irgendwelche Studien existieren, die sich mit dem eigentlichen Problem, der „geistartigen“ Wirkung der Homöopathie auseinander gesetzt haben.
    Das bedeutet die Heilinformation (Quant, Photon) muss bereits durch die Berührung auf den Probanden übergehen und nicht durch die Aufnahme irgend einer noch so klein gedachten materiellen Substanz.
    Wenn ich mir die Studien der Carstensstiftung ansehe, erscheint eine gähnende Leere. Keine mir bekannte Studie hat sich mit dem Signalcharakter (in Hahnemannsprache: geistartige Wirksamkeit) der homöopathischen Mittelwirkung auseinander gesetzt.
    Vielleicht hat die Redaktion ein paar Hinweise. Dann könnte das Thema vielleicht besser im Sinne Hahnemanns angegangen werden.

    So verwundert mich nicht, wenn die Homöopathie von den Kritikern stets als Okkultismus, Scharlatanerie und Esoterik verteufelt wird, ohne dass wir unseren Anhängern das Gegenteil beweisen können.
    Die oben diskutierte Studie ist für mich der Beweis, dass all diese Vorurteile von der Forschung regelmäßig bedient werden.
    Wo sind die Pharmakologen, die mit Tierversuchen exakte wissenschaftliche homöopathische Arzneimittelversuche im Sinne Hahnemanns durchführen?
    Im Zeitalter der wissenschaftlichen Pharmakolgie kann die Homöopathie schlecht mit dem Wissensstand der letzten Jahrhunderte stehen bleiben und homöopathische Tierversuche ablehnen, wenn sie für die Weiterentwicklung erforderlich sind.
    Auch eine systematische Prüfung des gesamten Periodensystems steht noch aus, um Esoterik keine Raum mehr zu überlassen. Vorschläge dazu wollte ich demnächst in der AHZ unterbreiten.

  21. Mesch schreibt:
    26th.Januar 2011 um 08:07

    Das Problem scheint mir zu sein, das die Implikationen für die tägliche Praxis noch nicht bis ganz zum Ende bedacht wurden. Denn in der Praxis wird selten mit den alkoholischen Lösungen sodern mit Globuli behandelt. Sollten wirklich diese in der alkoholischen Lösung gefundenen Nanopartikel wirksam sein – wie würde sich dann die Wirkung von Glubuli der C oder sogar Q-Potenzen erklären?
    Hier muss ich Herrn Berger zustimmen, dass ein Hormesis-Effekte bei diesen Konzentrationen eher unplausibel ist.

    Daher finde ich den Vorschlag von brunke interessant, das Phänomen der „geistartigen“ Arzneiwirkungen in Prüfungen an Menschen und Tieren genauer zu untersuchen.
    Die Arzneiprüfung am Gesunden ist doch die eigentliche Grundlage der Homöopathie. Hier sollte untersucht werden, ob es sich um ein robustes Phänomen handelt. Mit meinen persönlichen Erfahrungen würde ich sagen, das Spezifische Effekte auftreten – aber es hängt im großen Maße von den Fähigkeiten der Prüfer ab. Eine gute Wahrnehmung und diffenrezierte Beschreibung sind keine Trivialität. Wie ein Musiker muss auch ein Prüfer erst einige Jahre üben, um ein professionelles Gehör zu erlangen. Mit gut trainierten Prüfern wäre dann eine Basis für eine placebokontrollierte Prüfung gegeben.

  22. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    26th.Januar 2011 um 09:12

    Aus meiner Sicht gibt es hier Missverständnisse in Hinblick auf die Arbeitsweise und Zielsetzung von Grundlagenforschung.

    Herr Brunke hat die Fragestellung der indischen Arbeit von Anfang an abgelehnt (ohne sie zu Beginn überhaupt geprüft zu haben), weil sie ihm unplausible vorkam und weil er Sorge hatte, dass die gesamte Homöopathie hier zu einem Nanopartikel-Phänomen umgedeutet werden soll.

    Genau so funktioniert jedoch Grundlagenforschung nicht.

    Grundlagenforscher gehen auch Themen an, die gängigen Plausibilitätsvorstellungen widersprechen und die sich im weiteren Verlauf als Irrweg erweisen können. Selbst dann, wenn sich deutlich größere Mengen von Nanopartikeln finden ließen, muss dies nicht zwangsläufig bedeuten, dass es hier um den zentralen Träger der therapeutischen Wirkung geht. Es könnte auch ein Randeffekt sein, der andere Effekte (ob nun unspezifische Effekte oder spezifische Effekte) mit beeinflusst.

    Mesch schrieb:
    Die Arzneiprüfung am Gesunden ist doch die eigentliche Grundlage der Homöopathie. Hier sollte untersucht werden, ob es sich um ein robustes Phänomen handelt.

    Auf diesem Gebiet gibt es bereits interessante Forschungsarbeiten von Möllinger et al., die unter kontrollierten Bedingungen Effekte zeigten. Das Thema steht auf der Agenda dieses Blogs und wird zu gegebener Zeit bearbeitet.

    Vielleicht ist es ja möglich, Diskussionen wie jene um die indische Arbeit etwas enspannter zu führen und separate Themen Schritt für Schritt anzugehen und zu diskutieren. In meinem Beitrag ging es zunächst nur um die indische Studie und nicht um die gesamte Homöopathie-Forschung.

    Die Diskussion hat starke Argumente gegen den Nanopartikel-Ansatz geliefert – insbesondere jene von Ulrich Berger.

    Ein Anliegen dieses Blogs ist es, genau solche Diskussionen zu ermöglichen, sie zu versachlichen und über den Kommentar-Bereich weitere Stimmen zu Wort kommen zu lassen. Dass dies nicht immer einfach ist, dafür ist auch der Verein GWUP e. V. – in dessen Vorstand Ulrich Berger Beisitzer ist – mitverantwortlich. Aktionen wie die 10:23-Kampagne der GWUP haben primär eine politische Funktion. Ihr wissenschaftlicher Wert ist gering. Sie führen zu einer Emotionalisierung mit dem Ziel, bestimmte Sichtweisen zu kriminalisieren.

    Die Diskussion unter diesem Beitrag und unter dem Interview mit Rainer Lüdtke werte ich so, dass ein konstruktiver Gedankenaustausch auf hohem Niveau via Blog möglich ist.

    Wer sich seiner Sache sicher ist, der kann Diskussionen dieser Art entspannt und gelassen entgegen sehen.

    Claus Fritzsche
    Redaktion DZVhÄ Homöopathie.Blog

  23. brunke schreibt:
    26th.Januar 2011 um 16:28

    Zitat: „Grundlagenforscher gehen auch Themen an, die gängigen Plausibilitätsvorstellungen widersprechen und die sich im weiteren Verlauf als Irrweg erweisen können,“
    Genauso habe ich diesen Versuch von Anfang an verstande. Die indischen Forscher stellen einen Versuch an, mit dem sie indirekt behaupten einen möglichen Wirkungsmechanismus für homöopathische Mittel in hohen Potenzen gefunden zu haben, ohne diesen Anspruch jedoch direkt zu formulieren.

    Dazu stelle ich zuerst die Frage, entspricht die Versuchsanordnung irgend einer Theorie, die in der Lage wäre die homöopathische Mittelwirkung zu erklären und gibt es überhaupt eine Theorie, welche in der Lage wäre die homöopathische Mittelwirkung zu erklären.

    Vithoukas geht bei der Wirkung homöopathischer Mittel von einer Schwingungswirkung aus, die mit dem Körper in Resonanz sein sollte, um einen Heileffekt zu erzielen, nicht jedoch von materiellen Substanzen.
    Die Auffassung von Hahnemann zum Thema habe ich bereits ausführlich dargestellt.

    Die hier vorgestellte Studie geht weder auf die Theorie von Hahnemnann, noch von Vithoulkas ein. Sie postuliert die Bedeutsamkeit von Nanopartikeln in den Hochpotenzen.
    Darin kann man zwar einen neuen wissenschaftlichen Ansatz sehen.
    Das würde jedoch voraussetzen, dass zumindest ein ernst zu nehmender Homöopath im Gegensatz zu Hahnemann behaupten würde, die Homöopathie wirke nicht über eine Information, sondern über materielle Teilchen. Das wird weder in dem vorgestellten Forschungsbeitrag, noch vom Moderator, Herrn Fritzsche behauptet.
    Allein die Möglichkeit einer andereren Wirkungsweise von homöopathischen Mitteln, als die bisher bekannte, sollte nicht der Türöffner für offensichlich haltlose Theorien darstellen. Als Beispiel für haltlose Theorien hat Sigmund Freud bei ähnlichen Diskussisonen die Theorie vorgestellt, ein Wissenschaftler behauptet, die Erde sei nicht mit einem magnetischen Material wie Eisen angereichert, sondern mit Pflaumenmus.
    Dann sollte die erste Frage lauten:
    Läßt sich die These, die Erde enthalte Pflaumenmus mit unseren Erfahrungen in Übereinstimmung zu bringen?
    Die These braucht nicht weiter diskutiert zu werden, weil sie für jedermann offensichtlicher Unfug ist.

    Wie verhält es sich mit der These, die homöopathische Mittelwirkung wird über bisher unbekannte Nanopartikel vermittelt?
    Die These ist offensichtlich nicht von vornherein als Unfug abzustempeln.
    Dann sollte die zweite Frage gestellt werden: Entspricht diese These den Erfahrungen der tatsächlich ärztlich tätigen Homöopathen?
    An dieser Stelle scheitert bereits die These, da sich sowohl der Entdecker der Homöopathie, Hahnemann selbst gegen einen derartigen Wirkungsmechanimus ausgesprochen hat, als auch in neuerer Zeit der von vielen geschätzte Herr Vithoulkas. Meine eigenen Versuche haben die Auffassung Hahnemanns bestätigt, sodass ich mich seiner Meinung angeschlossen habe.

    Wenn die Theorie der Nanopartikel als Wirkmediator irgend einen Bestand haben soll, müßte der behauptete Erfahrungswert von einem tätigen Homöopathen bestätigt werden.
    Die Gesetze der Chemie sehen für eine starke Verdünnung eine immer geringer werdende chemische Wirkung vor.
    Damit stände das Nanopartikelmodell vor der Aufgabe zu erklären, wie eine immer geringer werdende Konzentration eine immer stärkere Wirkung bei den Hochpotenzen erklären soll.
    Wir befinden uns mit dieser Frage wieder auf dem wissenschaftlich gut gesicherten Boden der Chemie und die läßt sich durch den Nanopartikelversuch der indischen Forscher nicht ins Gegenteil verkehren.
    Es reicht also nicht aus, dass der indische Nanopartikelversuch gängigen Erklärungsmodellen der Homöpathie widerspricht, er müßte auch noch ein neues plausibles Erklärungsmodell liefern.
    Das wurde in der Abhandlung jedoch nicht einmal behauptet, auch wenn es stillschweigend unterstellt wurde. Eine Erklärung in die eine oder andere Richtung wurde jedenfalls nicht geliefert.

    Die politischen Aktionen der Homöopathiegegner sollte Anlass sein, die wissenschaftliche Homöopathie auf eine Grundlage zu stellen, die diesen Namen verdient.
    Auch wenn einige Kollegen berichten, dass sie mit den Theorien des Herr Scholten gute Ergebnisse erzielen würden, hat sich dessen Herangehensweise soweit von den Hahnemannschen Grundlagen der homopathischen Arzneimittelprüfung entfernt, dass sein System mehr einem Horoskop in der Zeitung gleicht, als einem Hahnemannschen Homöopathielehrbuch.
    Wenn eine Gruppenbildung im Periodensystem durchgeführt werden soll, müßte zuerst eine systematische Prüfung des gesamten Periodensystems durchgeführt werden. Das ist bisher nicht geschehen. Insofern sehe ich keine Basis für ein Scholten´sches Periodensystemhoroskop.
    Allein die geistige Wahrnehmung von Elementen ohne den Erfordernissen der Hahnemannschen Prüfungen gerecht zu werden, dürfte keinen Anforderungen einer wissenschaftlichen Homöopathie entsprechen.
    Inosfern sehe ich in der Horoskophomöopathie bereits erhebliche Zersetzungserscheinungen der homöopathischen Forschung und im Andenken Hahnemanns.
    Dieses Urteil beziehe ich auch auf indische Forscher, die nach zweihundert Jahren Homöopathie den Stein der Weisen in Nanopartikel gefunden haben wollen, statt den Signalcharakter der homöopathischen Mittel zu erforschen.

    Soweit sich die politschen Gegner der Homöopathie anmaßen homöopathische Mittel in großen Mengen einzunehmen, ohne Schaden zu nehmen, hat bereits der Herr Nash zu seiner Zeit ein Experiment durchgeführt, welches zumindest die Wirkung der Homöopathie glaubwürdig erscheinen läßt. Er hat Glonoinum C1 Tropfen den Zweiflern auf die Zunge gegeben und mit der geringen Menge Nitro, die darin enthalten ist Kreislaufschwankungen ausgelöst (Nash, Leitsymptome in der hom. Therapie, Haug-V, „.- Aufl. 2004, zu Glonoinum S. 471).
    Wenn hohe Potenzen verwendet werden sollen, können auch diese so hergestellt werden, dass sie auch oberhalb von 10 hoch 23 eine starke Wirkung haben, speziell damit die Zweifler von der Wirkung von Hochpotenzen ohne chemischen Mediator überzeugt werden können.

    Ich denke den gesammelten Anmaßungen der politischen Homöopathiekritiker sollte mit verstärkter Wissenschaftlichkeit der Arbeit und mit guten Demonstrationen der Wirksamkeit der Homöopathie entgegen getreten werden.

    Irgendwelche verschwommenen Statistiken überzeugen inzwischen niemand mehr, nicht einmal mehr die Phamaindustrie, sie weiß selbst am besten, wie diese gefälscht werden können.

  24. Ulrich Berger schreibt:
    27th.Januar 2011 um 10:47

    @ brunke:

    Die politischen Aktionen der Homöopathiegegner sollte Anlass sein, die wissenschaftliche Homöopathie auf eine Grundlage zu stellen, die diesen Namen verdient.

    Es ist aber kaum zu erwarten, dass dies dadurch erreicht wird, dass man wissenschaftlich klingende buzzwords wie „Schwingungswirkung“, „Resonanz“, „Information“ und „Signalcharakter“ in den Raum wirft, ohne zu konkretisieren, WAS denn da schwingen soll.

  25. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    27th.Januar 2011 um 11:11

    @ Ulrich Berger:
    „Aber was siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, doch den Balken in deinem Auge nimmst du nicht wahr?“

    Das hat mit Wissenschaft auch nichts zu tun … eher mit „Skeptiker-„buzzwords:

    Ulrich Berger und Mobbing gegen Bert Ehgartner

    Ulrich Berger und „Bashing“: selektive Darstellung und unfaire Kommunikations-Taktiken

    Homöopathie 10:23 – GWUP-Kampagne

    Das ist Wissenschaft:

    Carstens-Stiftung, Homöopathie & Wissenschaft

    Prof. Dr. med. Claudia M. Witt über Komplementärmedizin und Forschung

    Informationen zur Homöopathie – Klinische Forschung

    Die Charité zum Stand der Homöopathie-Forschung 2010

  26. brunke schreibt:
    27th.Januar 2011 um 14:17

    @Herrn Berger:
    Die Redaktion der AHZ hat bisher unverbindlich zugesagt, meinen Aufsatz zur Wirkungsweise der Homöopathie demnächst zu publizieren. Ein wenig Pulver sollte noch im Rohr bleiben, damit die Diskussion auf einer vernünftigen Basis geführt werden kann. In dem Beitrag habe ich die Theorie dargelegt, die aus Sicht des tätigen Homöopathen am plausibelsten ist. Da wird auch ausgeführt, was da schwingt. Wenn der Beitrag erschienen ist, bin ich gerne bereit mich der Diskussion zur Schwingungstheorie zu stellen.

  27. Ulrich Berger schreibt:
    27th.Januar 2011 um 16:03

    @ Claus Fritzsche:

    Ah, jetzt sind wieder die ad-hominem Argumente an der Reihe. Mir scheint, Sie wollen den konstruktiven Gedankenaustausch auf hohem Niveau, den Sie weiter oben festgestellt haben, unbedingt möglichst schnell wieder abwürgen.

  28. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    27th.Januar 2011 um 17:39

    Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieser Diskussion ein herzliches Dankeschön für das wertvolle Feedback!

    Da es zuletzt keine Anmerkungen mehr zur indischen Arbeit gab, möchte ich die Diskussion an dieser Stelle zunächst einmal beenden.

    Das breite Echo, darunter Kommentare vom Klinikum der Uni München, dem Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke, der Charité sowie des Skeptiker-Vereins GWUP e.V. werte ich als Indiz, dass die Zielsetzung dieses Blogs seitens des DZVhÄ auf Interesse und Resonanz stößt:

    „Ziel dieses Blogs ist es, die wissenschaftliche Erforschung der Homöopathie Laien und der Öffentlichkeit transparent zu machen, kontroverse Diskussionen zu versachlichen und genau zu hinterfragen, was wir zu Gunsten oder auch zu Lasten der Homöopathie WISSEN oder vielleicht nur VERMUTEN. Das DZVhÄ Homöopathie.Blog verfolgt dieses Ziel ohne einen dogmatischen Anspruch auf alleinige Deutungshoheit. Es will einen Beitrag zur Meinungsbildung leisten – nicht mehr, aber auch nicht weniger.“

    Claus Fritzsche
    Redaktion DZVhÄ Homöopathie.Blog