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Homöopathische Ärzte korrigieren Skeptiker

Von DZVhÄ Homöopathie.Blog | 23.Januar 2014

Homöopathie_DZVhÄ korrigiert Skeptiker

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) hat ein von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) herausgegebenes Faltblatt über Homöopathie korrigiert. Damit der GWUP-Text noch lesbar bleibt, wurden die knapp 30 DZVhÄ-Anmerkungen in roter Farbe neben die markierten Textstellen gesetzt. Ihrem wissenschaftlichen Anspruch werden die Skeptiker in diesem Faltblatt nicht gerecht: Behauptungen werden aufgestellt und nicht belegt, Studienergebnisse einseitig interpretiert, falsche Aussagen zur Medizin und zur Medizingeschichte formuliert – an vielen Stellen springt dem Leser schlicht die Unkenntnis der Verfasser über die ärztliche Homöopathie ins Auge.

Link zum Download: Homöopathie: Homöopathische Ärzte (DZVhÄ) korrigieren Skeptiker (GWUP)

Themen: DZVhÄ Homöopathie.Blog | 18 Kommentare »

18 Kommentare to “Homöopathische Ärzte korrigieren Skeptiker”

  1. Norbert Aust schreibt:
    23rd.Januar 2014 um 20:45

    In Ihrer Korrektur zu dem Faltblatt schreiben Sie unter Anderem:

    > Die Homöopathie entwickelt sich […] – von Sackgasse keine Spur

    Bitte benennen Sie Stellen aus Hahnemanns Schriften (Organon, Reine Arzneimittellehre Chronische Krankheiten), die heute in der Homöopathie als widerlegt gelten. Dies wäre ein Zeichen einer Weiterentwicklung der Lehre.

    > Es gibt mehrere doppelblinde Arzneimittelprüfungen, u. a. Möllinger et al.

    Bitte benennen Sie die Quellen genauer. Möllinger hat soweit bekannt zwar das Verfahren der Arzneimittelprüfung untersucht, die dabei angewandte Methode ist sicher nicht typisch dafür, wie bei normalen Arzneimittelprüfungen verfahren wird.

    Interessant ist übrigens die Tatsache, dass Arzneimittelprüfungen zwar placebokontrolliert durchgeführt werden, die Ergebnisse der Placebogruppe werden jedoch bei der Auswertung schlicht und einfach ignoriert. (s. ECCH-Guidelines for Homeopathic Provings, April 2009). Somit landen alle Symptome der Probanden, die das Mittel eingenommen hatten, wie seit Hahnemanns Zeiten im Arzneimittelbild (s. z.B. Dominici, Streptococcinum Proving 2012). Zusammengefasst: Die Arzneimittelprüfung wird zwar mit einer Placebogruppe durchgeführt aber diese fließt in die Auswertung nicht ein und hat somit keinen Einfluss auf das Ergebnis.
    Details s. hier: http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/?p=1495

    > Es gibt eine ganze Reihe von methodisch hochwertigen und sauber verblindeten Studien, die einen Effekt homöopathischer Mittel zeigen, der sich signifikant von einem Placeboeffekt unterscheiden lässt.

    Bitte nennen Sie die Quellen, auf die Sie sich hiermit beziehen. Es sei darauf hingewiesen, dass sich in meinen bisherigen Analysen klinischer Studien alle positiven Ergebnisse zur Wirkung der Homöopathie auf elementare Fehler in der Datenermittlung und/oder -auswertung zurückführen ließen.
    Details s. http://www.beweisautnahme-homoeopathie.de

    > Es gibt z. B. Studien mit beatmeten und sedierten Patienten, die eine Wirksamkeit der Homöopathi ebelegen.

    Bitte nennen Sie auch hier die Quellen. Es sei darauf hingewiesen, dass die Studie von Frass (2005), auf die die Anspielung zutreffen könnte, eklatante Mangel in der Datenermittlung aufweist. Es sind nicht alle Daten berücksichtigt worden, wobei die Auswahlkriterien nicht dargestellt sind. Somit ist mehr als zweifelhaft, ob die in die Auswertung eigeflossenen Daten die bei den Patienten vorgefundene Situation zutreffend wiedergeben.
    Details s. hier: http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/?p=1054

    > Schwere Krankheiten wurden äußerst erfolgreich homöopathisch behandelt, schon lange vor dem Nationalsozialismus

    Bitte nennen Sie auch hier die Quellen. Eine Auseinandersetzung mit den in diesem Zusammenhang immer genannten Ereignissen der Typhusepidemie in Leiopzig 1813 und der Cholera-Epidemie in London 1854 finden Sie in meinem Buch ‚In Sachen Homnöopathie – eine Beweisaufnahme‘ pp 118-133. Quintessenz: Die Behandlung war im Vergleich zu der damals üblichen Therapie erfolgreich indem sie die dort gemachten Fehlbehandlungen nicht anwendeten. Cholera-Patienten durften z.B. nicht trinken und starben daher an der Dehydrierung, unter homöopathischer Behandlung bekamen sie frisches Wasser.

  2. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    24th.Januar 2014 um 08:45

    Danke für Ihr Interesse. Zum Thema Studienübersicht zur Homöopathie sowie Metaanalysen, möchte ich Ihnen folgende Lins empfehlen:
    Studienübersicht
    https://www.dzvhae.de/index.php?menuid=1&downloadid=831&reporeid=0
    Aktuell: Metaanalysen
    https://www.dzvhae.de/index.php?menuid=367&downloadid=920&reporeid=898

  3. Norbert Aust schreibt:
    24th.Januar 2014 um 09:30

    Danke für die rasche Antwort, die mich aber leider nicht zufriedenstellt. Die von Ihnen genannte Unterlage ist mir seit langem bekannt. Allerdings kann ihr naturgemäß nicht entnommen werden, auf welche Studien sich Ihre Ausführungen im Einzelnen beziehen.

  4. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    24th.Januar 2014 um 11:01

    @Aust: Sie schreiben: „Die von Ihnen genannte Unterlage ist mir seit langem bekannt. Allerdings kann ihr naturgemäß nicht entnommen werden, auf welche Studien sich Ihre Ausführungen im Einzelnen beziehen.“

    Das ist nicht korrekt: Die Studien, auf die in der Studienübersicht Bezug genommen wird, sind im Literaturverzeichnis (pro Kapitel) angegeben – und verlinkt soweit verfügbar! Schauen Sie es sich doch mal an …
    Studienübersicht
    https://www.dzvhae.de/index.php?menuid=1&downloadid=831&reporeid=0

    Aktuell: Metaanalysen
    https://www.dzvhae.de/index.php?menuid=367&downloadid=920&reporeid=898
    Dieser Beitrag ist insbesondere für Skeptiker lesenswert: Prof. Robert G. Hahn ist Forscher und Professor für Anästhesie und Intensivmedizin an der Universität von Linköping und Verfasser einiger hunderter wissenschaftlicher Arbeiten im Bereich der Anästhesie und Intensivmedizin, außerdem ausgezeichnet durch mehrere Forschungspreise. Und – er hatte bislang rein gar nichts mit Homöopathie zu tun. Er schreibt spannend über Metaanalysen zur Homöopathie…

  5. Norbert Aust schreibt:
    24th.Januar 2014 um 13:44

    Wieso können Sie auf konkrete Fragen nicht konkret antworten? Zur Deutlichkeit nochmals hier:

    Auf welche Arbeiten Möllingers beziehen Sie sich mit der Aussage, es lägen mehrere doppelverblindete Arzneimittelprüfungen vor?

    Auf welche Studien bezieht sich Ihre Aussage, es gäbe eine ganze Reihe hochwertiger Studien, in denen ein Effekt der Homöopathie nachgewiesen sei?

    Ist mit Ihrem Hinweis auf die erfolgreiche Behandlung sedierter Patienten die Studie von Frass aus 2005 über COPD gemeint?

    Auf welche Begebenheiten beziehen Sie sich mit der Aussage, dass in der Vergangenheit schwere Krankheiten erfolgreich behandelt worden seien?

  6. Olaf Wagenknecht schreibt:
    25th.Januar 2014 um 11:16

    Ich muss Dr. Aust zustimmen, er sagte deutlich ‚auf welche Studien sich_Ihre_Ausführungen im Einzelnen beziehen.‘ Sie verweisen auf eine Studienübersicht und eine Metaanalyse, jedoch nicht auf die Studien, auf die Sie sich in Ihrer Flyer-Antwort berufen. Könnten Sie diese noch einmal namentlich nennen?

    Ansonsten würde ich Ihre Antwort so verstehen, dass man sich diese aus der Studienübersicht selber heraussuchen soll. In dieser Studienübersicht ist z.B. auch die indische Chikramane-Studie aufgeführt, welche vor allem durch bewusst manipulierte Ergebnisse hervorsticht und letztendlich nur die Behauptungen der Skeptiker stützt.
    Die erwähnte Studienübersicht enthält also auch schlechte Studien. Doch warum weist der DZVhÄ darauf nicht hin? Oder ist es dort nicht bekannt?
    Herzliche Grüße

  7. Olaf Wagenknecht schreibt:
    25th.Januar 2014 um 13:36

    Noch kurz als Nachtrag zu Ihrer Studienübersicht:
    In Kapitel zwei ‚Klinische Studien‘ beziehen Sie sich in den meisten Fällen auf Veröffentlichungen von Claudia Witt, deren Professur an der Charité in Berlin von der homöopathiefreundlichen Karl und Veronika Carstens Stiftung finanziert wird und in diesem Zuge auch auf Veröffentlichungen von Rainer Lüdtke, ebenfalls KVCS. Doch frage ich mich natürlich warum. Denn, wenn ich die beiden von Ihnen genannten kurz zitieren darf:
    Claudia Witt:
    „Metastudien, die die Wirksamkeit von homöopathischen Arzneien mit Placebo verglichen haben, zeigen widersprüchliche Ergebnisse.
    Demzufolge spielt die Wirkung der homöopathischen Medikamente nur eine geringe Rolle.
    Ich denke, dass insbesondere die individuelle und umfassende Art der Behandlung relevant für den Behandlungserfolg ist.“ Sie sagt also selber, dass die Metastudien keineswegs für die Homöopathie sprechen. Daher würde mich natürlich interessieren, warum Sie einen Verweis auf die Metaanalysen machen.

    Weiterhin sagt Claudia Witt:
    „Inwieweit homöopathische Arzneimittel einem Placebo überlegen sind ist unklar, für viele Indikationen gibt es keine Studien und vorhandene Studien finden widersprüchliche Ergebnisse. Bisher ist nicht eindeutig belegt, dass sich homöopathische Arzneimittel von Placebo unterscheiden.“
    Nur finde ich ihn Ihrer Studienübersicht keinerlei Hinweis darauf. Habe ich den übersehen?

    Rainer Lüdtke:“Unsere Ergebnisse belegen weder, dass homöopathische Mittel Placebos überlegen sind, noch belegen sie das Gegenteil.“
    und:
    „Das Grundkonzept der Homöopathieforschung, die allgemeine Wirksamkeit der Homöopathie an der isolierten Wirksamkeit der homöopathischen Arzneimittel festzumachen, muss insgesamt als gescheitert angesehen werden.“ Auch dort wird die Wirksamkeit der homöopathischen Mittel in Frage gestellt. Das widerspricht doch aber im weitesten Sinne ihrer Studienübersicht, oder habe ich die beiden Personen falsch verstanden?
    Weiterhin listen Sie in Ihrer Studienübersicht die Kopfschmerzstudie, an der Frau Witt beteiligt war (4) auf, und zwar mit folgendem Wortlaut:
    „Der größte Symptomenrückgang erfolgte innerhalb der ersten drei Monate der Behandlung. Die beobachtete Verbesserung der Symptome und der Lebensqualität waren nachhaltig.
    Die klinisch relevanten Besserungen zeigten sich sowohl bei der Analyse über alle Diagnosen als auch für einzelne Diagnosen: Migräne und Kopfschmerzen“ Allerdings steht in der von Ihnen verlinkten „Studie“ als Zusammenfassung:
    „The observational and uncontrolled character of the study design does not allow conclusions on a specific relationship between treatment and the observed effects.“ Frau Witt sagt also hier ebenfalls, dass dort auf Grund des Designs keine Rückschlüsse gezogen werden können, doch auch davon lese ich in dem Kapitel nichts.
    Warum nicht?

    Freue mich auf Ihre Antwort

  8. Lothar Brunke schreibt:
    25th.Januar 2014 um 20:10

    Zitat von Herrn Aust:„Wasser hat aber kein Gedächtnis:“ Deshalb sei Homöopathie nicht möglich.
    Das ist bisher zwar nicht erforscht. Die homöopathischen Ärzte wissen jedoch, dass Wasser bzw. das homöopathische Mittel durchaus ein Gedächtnis hat.

    Die gegenwärtig überzeugendste Theorie dazu besagt, dass die Verschränkung des homöopathischen Mittels und des Ausgangsstoffes der Grund für das Gedächtnis des Wassers bzw. Milchzuckers ist.
    Durch das Verreiben des Ausgangsstoffes mit dem Milchzucker werden auf den letzteren Quanteninformationen übertragen.
    Die Verschränkungstheorie der Homöopathie besagt, dass eine einmal erfolgte physikalische Verschränkung zwischen Ausgangsstoff und Milchzucker bestehen bleibt, unabhängig, ob sich die getrennten Stoffe am jeweils anderen Ende des Universums befinden.
    Einstein sprach in ähnlichem Zusammenhang von der „Spukhaften Fernwirkung“.
    Der Mangel an physikalischer Forschung auf dem Gebiet der Homöopathie ist keinesfalls den homöoathischen Ärzten anzulasten, sondern den Physikern.
    Einzelheiten habe ich auf meinem Blog dargestellt:

    http://www.quantenhomöopathie.de/?p=228&preview=true&preview_id=228&preview_nonce=b1b9622009&post_format=standard

    Diese Argumentation wurde bisher von keinem Skeptiker wiederlegt. Versuche dazu wurden zwar auch nicht durchgeführt. Das ist jedoch nicht Aufgabe von Ärzten. Das zentrale Dogma der Skeptiker, Wasser hätte kein Gedächtis, hält demzufolge einer wissenschaftlichen Überprüfung im Sinne der Verschränkungstheorie nicht stand.

  9. Helmut Munz schreibt:
    27th.Januar 2014 um 11:10

    Sehr geehrte Frau Brunke: Interessanter Einwurf, aber selbst wenn Wasser Gedächnis hätte, könnte man das leichter behaupten wenn man nachweisen kann, dass Homöopathie funktioniert (abseits des Placebo-Effekts) und damit ein Zusammenhang zwischen Heilung und Globuli existiert. Sollte einfacher sein als die Physiker zu bemühen.

    Die Studien, die Herr Aust gerne sehen würde, könnte dies zeigen (schaut jedoch so aus, als hätte man diese verlegt).

  10. Klaus Becker schreibt:
    27th.Januar 2014 um 15:38

    Zu Wasser hat Gedächtnis:
    Lesen Sie bitte Michael Schiff, Das Gedächtnis vom Wasser. Homöopathie und ein spektakulärer Fall von Wissenschaftszenzur. ISBN 3-86150-220-8.
    Dor hat die „renomierte“ Zeitschrift NATURe im spektakulären Fall J. Beneviste mit Falschbehauptungen versucht, dessen reproduzierbaren wissenschaftlichen Untersuchungen zum Gedächtnis von Wasser bis hin zum Betrugsvorwurf zu zensieren. Zu unrecht, wie sich durch Nachforscungen von seriösen „Wissenschaftlern“ nachgewiesen worden ist. NATURE mußte dann seine Falschbehauptungen korrigieren, was aber nur sehr unwillig und in einem nebensächlichen Artikel erfolgt ist.

    Skepsis ist immer angebracht, aber die sich hier auftretenden GWUPPER sind eine Gemeinde von Dogmatikern, denen z. T. jede wissenschaftliche Methodik abgesprochen werden muß, weil deren Argumentations- und Forschungsansätzte schon mit Voreingenmmenheit der Ablehnung, getarnt als Skepsis, jeder neutralen Grundposition gegnüber einem wertfreien und unbefangenen Forschungsansatz widersprechen. Beispiele können bei Anfrage nachgereicht werden.

  11. Bernd Harder schreibt:
    27th.Januar 2014 um 16:31

    @Lothar Brunke:

    Natürlich ist das erforscht:

    http://www.spektrum.de/alias/physikalische-chemie/wasser-hat-hoechstens-ein-ultrakurzzeitgedaechtnis/775308

  12. Bernd Gast schreibt:
    27th.Januar 2014 um 21:19

    Mir ist nicht klar, warum die klaren Fragen von Herrn Aust (Kommentar 1) nicht klar und eindeutig beantwortet werden.

    Ich hätte die Fragen (die sich vermutlich vielen Lesern stellen und gestellt haben) nicht besser stellen können.

    Über konkrete Antworten würde ich mich sehr freuen.

  13. Ute Parsch schreibt:
    27th.Januar 2014 um 22:19

    Das in den Raum Werfen irgendwelcher aus ihrem physikalischen Kontext gerissener Fachausdrücke hat mit echter Physik nicht mehr das Geringste zu tun.

    1) Der Begriff der „Quanteninformationen“ ist in der Physik nicht definiert. Der erste Schritt, den ein selbsternannter „theoretischer Homöopath“ leisten müsste, wäre eine mit der Quantenmechanik verträgliche Definition zu finden. Was bitte soll die „Information“ von, sagen wir, Arsenicum Album sein? Ein quantenmechanischer Zustand ist durch seine Quantenzahlen eindeutig bestimmt. Zustände gleicher Quantenzahlen sind ununterscheidbar. Eine komplexe „Information“ ist auf Quantenebene nicht definiert. Ohne saubere Definition von einer solchen zu sprechen, ist reine Pseudophysik.

    2) Es gibt keine „Verschränkungstheorie der Homöopathie“. Die von Walach/Atmanspacher eingeführte „schwachen“ Quantenmechanik enthält genau diejenigen Fundamente der Quantenmechanik nicht mehr, die zur Herleitung der Verschränkung eines Zustandes notwendig sind (Superpositionsprinzip, h-quer, Wahrscheinlichkeitsinterpretation der Wellenfunktion, Hilbert-Raum…). Eine Herleitung überhaupt einer Verschränkung im Rahmen der schwachen Quantenmechanik steht immer noch aus. Eine Behauptung, dies sei die Grundlage der Homöopathie entbehrt allein deshalb jedweder Basis.

    3) Die „spukhafte Fernwirkung“ eines verschränkten Zustandes ist somit nur Teil der echten Quantenmechanik. Zudem ist sie keineswegs für die Homöopathie relevant, weil eine Verschränkung zusammenbricht, sobald der verschränkte Zustand mit seiner Umgebung wechselwirkt. Dies ist sowohl im Lösungsmittel als auch im Milchzucker als auch im Patienten unvermeidlich. Das Heranziehen solcher Begriffe ist also keineswegs eine saubere, durch Experimente gesicherte Theorie, sondern reine Quantenmystik, geschrieben um dem Laien Wissenschaftlichkeit vorzugaukeln. Peinlich, sich auf solche Argumente stützen zu müssen!

    4) Selbst wenn alle bisher genannten Einwände irrelevant wären(!), so würde die genannte Verschränkung immer noch nicht das Geringste erklären. Denn nach wie vor bliebe ebenso wie ohne diese vergewaltigten Begriffe offen, wie denn das Lösungsmittel wissen sollte, _welche_ Eigenschaften von welchem Stoff es sich merken soll – zur Auswahl stünden neben den falschen „Informationen“ des Arzneistoffes ja auch noch die der Verunreinigungen und die der Gefäßwände. Zudem müsste man ein Lösungsmittelgedächtnis immer vor der Potenzierung erst „löschen“ und müsste nicht weiter verwendetes Lösungsmittel beim Potenzieren als Sondermüll behandeln.

    Und nein, ich habe es Ihnen _heute_ schon an anderer Stelle erklärt: Es ist nicht Aufgabe von Physikern Ihre Quantenmystik zu widerlegen. Das ist eine unlautere Forderung nach Beweisumkehr. Eine außergewöhnliche Behauptung hat erkenntnistheoretisch keineswegs als richtig zu gelten, bis sich jemand die Mühe gemacht hat, sie zu widerlegen. Es ist Aufgabe des Behaupters(!) überzeugende experimentelle Belege für seine Behauptungen vorzulegen.

  14. Rolf Wagels schreibt:
    27th.Januar 2014 um 22:56

    Moin
    Bitte nicht von Dogmen sprechen, wo es keine gibt. Wer behauptet, Wasser habe ein Gedächtnis, sollte dafür auch nachvollziehbare Beweise liefern. Und erklären, woher das Wasser weiß, was es sich merken soll und was nicht.

    @Homöopathie Blog: ich würde mich ebenfalls über
    konkrete Antworten auf die Fragen von Herrn Aust und von Herrn Wagenknecht freuen.
    Grüße
    R. Wagels

  15. Cosma Laplace schreibt:
    28th.Januar 2014 um 00:03

    Zitate von Lothar Brunke:

    „Die homöopathischen Ärzte wissen jedoch, dass Wasser bzw. das homöopathische Mittel durchaus ein Gedächtnis hat.“
    Da wissen diese Ärzte offenbar mehr als alle Physiker/Chemiker dieses Planeten zusammen. Ich schlage vor hier dringend etwas zu veröffentlichen, denn das hat Nobelpreisgarantie.

    „Einstein sprach in ähnlichem Zusammenhang von der „Spukhaften Fernwirkung“.“

    Zitate von Einstein scheinen bei Laien noch immer schwer in Mode zu sein, siehe auch den gern von Kreationisten zitierten Satz „Gott würfelt nicht“, in vollkommener Unkenntnis dessen, worauf sich dieser Satz eigentlich bezieht, noch, dass er durch die Bellschen Ungleichungen widerlegt wurde. Exakt das gleiche gilt für die verborgenen Variablen, die zur Erhaltung eines mikroskopischen Determinismus eingeführt wurden und die o.g. „Spukhafte Fernwirkung“, die hierdurch ebenfalls obsolet ist.
    Ob Sie es glauben oder nicht, auch Einstein hat sich in manchen Dingen geirrt.

    „Durch das Verreiben des Ausgangsstoffes mit dem Milchzucker werden auf den letzteren Quanteninformationen übertragen.“

    Weniger behaupten, mehr beweisen. Weder wird definiert um welche Informationen es sich hier handeln, noch wie der Ãœbertragungsmechanismus funktionieren soll. Informationen in dem Sinn wie sie in der Verschränkung gemeint sind (z.B. Spin-up vs. Spin-down) sind alles andere als dazu geeignet irgendwelche makroskopischen „Abdrücke“ von komplexen Molekülen zu speichern. Mal ganz davon abgesehen, dass der Ausgang der Messung eines verschränkten Zustandes statistisch ist und sich in keiner Weise „steuern“ lässt.

    „Die Verschränkungstheorie der Homöopathie besagt, dass eine einmal erfolgte physikalische Verschränkung zwischen Ausgangsstoff und Milchzucker bestehen bleibt, unabhängig, ob sich die getrennten Stoffe am jeweils anderen Ende des Universums befinden.“

    Erstens nennen wir obiges lieber mal eine Hypothese, zweitens kann zwischen verschränkten Systemen keine Information übertragen werden (siehe No-Cloning-Theorem und die schon gemachten Bemerkungen zum statistischen Wesen der Quantenmechanik). Und dass die wie auch immer geartete „Verschränkung“ zwischen Milchzucker und Ausgangsstoff über alle Zeiten erhalten bleibt, bzw. der verschränkte Zustand erst und genau dann zusammenbricht, wenn das Kügelchen im Magen landet (bzw. wo auch immer es gebraucht wird) ist ebenfalls Unsinn, nicht zuletzt weil auch der Stoff „am jeweils anderen Ende des Universums“ nicht „gemessen“ werden darf. Das wäre aber an beiden Enden des Universums nur durch totale Isolation möglich (und in einem homöopathischen Reagenz somit schlicht UNmöglich).
    Neben obigen Anmerkungen zum Abrufvorgang bleibt zudem die brennende Frage, wie das Trägermittel beim Herstellen der „Arznei“ zwischen inhärenten Verunreinigungen und „Wirkstoff“ unterscheidet.

    „Der Mangel an physikalischer Forschung auf dem Gebiet der Homöopathie ist keinesfalls den homöoathischen Ärzten anzulasten, sondern den Physikern.“

    Die Beweislast liegt bei dem, der die Behauptung aufstellt..

  16. Anselm Lingnau schreibt:
    28th.Januar 2014 um 10:02

    »Die homöopathischen Ärzte wissen jedoch …«

    Das richtige Wort an dieser Stelle ist »postulieren«. Es ist normalerweise an denjenigen, die eine Behauptung aufstellen – insbesondere eine Behauptung, die weiten Teilen der bekannten Physik widerspricht –, diese auch zu belegen, damit man sie ihnen glaubt. Einen solchen Beleg ist die Homöopathie (ob nun Ärzte oder Physiker) uns bisher schuldig geblieben, und es gibt auch keine Anzeichen dafür, dass es überhaupt Erklärungsbedarf gibt. Schließlich gibt es bis auf die ebenfalls unbewiesene (freundlich gesagt; »widerlegte« wäre wohl zutreffender) Behauptung, dass Homöopathie funktioniert, keine physikalische Notwendigkeit für das Postulat vom Wassergedächtnis. Nichts anderes in der Physik benötigt dieses Phänomen.

  17. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    28th.Januar 2014 um 10:26

    Werte Skeptiker,
    hier wird regelmäßig gefordert, homöopathische Ärzte sollten ihre Behauptungen belegen. – Doch in ihrem „Faltblatt“ zur Homöopathie wird die GWUP diesem Anspruch selbst nicht gerecht.
    Quid pro quo? Liefern Sie doch bitte zunächst die Belege für Ihre Behauptungen an den Stellen, die von homöopathischen Ärzten in der korrigierten Version entsprechend gekennzeichnet wurden.
    Darüber hinaus habe ich nicht gelesen, dass ein Skeptiker auf Professor Dr. Robert G. Hahn und seine Arbeit „Homeopathy:
    Meta-analysis of pooled clinical data“
    eingegangen ist. Der Mann ist kein Homöopath. Professor Dr. Robert G. Hahn ist Leiter der Forschungsabteilung im Södertälje Krankenhaus, Professor für Anästhesie und Intensivmedizin an der Universität Linköping und Außerordentlicher Professor am Karolinska Institut bei Stockholm. Hahn ist zudem Mitglied der Forschungskommission der „European Society of Anaesthesiology (ESA)“.
    Hahns Fazit: „Der größte Teil aller Homöopathie-Studien zeigt signifikant positive Effekte“
    Link:
    https://www.dzvhae.de/index.php?menuid=367&downloadid=920&reporeid=898
    Ach ja, unsere Debatte wird in anderen Medien bereits diskutiert:
    http://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/spektrum/news/2014/01/27/homoeopathische-aerzte-korrigieren-skeptiker/11933.html
    Wir bedanken uns für das rege Interesse.

    PS: Leider konnten wir die Mehrzahl der eingehenden Skeptiker-Kommentare nicht freischalten, da sie unseren Richtlinien (z.B. keine Beleidigungen) nicht entsprechen. Ich bitte Sie, unsere „Netiquette“ zu beachten: http://dzvhae-homoeopathie-blog.de/?page_id=9

  18. DZVhÄ Homöopathie.Blog schreibt:
    30th.Januar 2014 um 12:38

    Abschließend noch ein paar Tipps zu Lektüre:
    http://www.camquest.org – Für alle, die sich in der größten Datenbank für komplementärmedizinische Studien Untersuchungen zur Homöopathie ansehen wollen.
    Gudrun Bornhöft, Peter F. Matthiessen (Hrsg.), Homöopathie in der Krankenversorgung – Wirksamkeit, Nutzen, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit, VAS Verlag, ISBN 978-3-88864-419-1, 2006, 343 Seiten
    Der sogenannte HTA-Bericht: Download des HTA-Berichts „Homöopathie“ (PDF)
    Zum Stand der klinischen Forschung empfehlen wir Dr. Michael Teut: https://www.dzvhae.de/index.php?menuid=1&downloadid=831&reporeid=0

    Die Diskussionshaltung der Skeptiker, die Homöopathie generell für unwirksam zu erklären, greift zu kurz. Ärzte weisen darauf hin, unterschiedliche Indikationen zu unterscheiden. Selbstverständlich brauchen wir mehr Forschung zur Homöopathie. Das fordert auch die Cochrane Collaboration in jeder ihrer Untersuchungen zur Homöopathie. Für einige Indikationen ist die Wirksamkeit der Homöopathie heute schon gut belegt. Lesen Sie doch mal rein.

    Kann nicht sein, was nicht sein darf?
    Es wird oft behauptet, dass alle positiven doppelblind-randomisierten Studien zur Homöopathie „Fehler“ seien. Das Totschlagargument: Nach dem heutigen Stand der Naturwissenschaften sei es unmöglich, dass ein homöopathisches Arzneimittel (ab einer Potenz von D23, Niedrigpotenzen werden von der GWUP nicht thematisiert) nicht mehr wirken könne. Richtig ist jedoch, dass lediglich der genaue Wirkmechanismus der Homöopathie nicht geklärt ist.
    Oder anders: Daraus, dass ich ein beobachtetes Phänomen mit dem heutigen Stand der Naturwissenschaften nicht erklären kann, kann nicht geschlossen werden, dass es das Phänomen nicht gibt. Die Wissenschaft ist vielmehr dazu da, es zu erforschen… Das werden Ihnen selbst die größten Homöopathie-Kritiker unter den Naturwissenschaftlern bestätigen. Wo bliebe sonst der Fortschritt? Da die Erkenntnisse der Naturwissenschaften zu jeder Zeit der „letzte Stand des Irrtums“ sind, wäre es vermessen, den heutigen Stand zu einem Dogma zu erheben – wie es Skeptiker gerne tun.
    Deshalb erkennen homöopathische Ärzte dieses Totschlagargument nicht an.
    Wenn Skeptiker sich ebenfalls davon lösen (und das kommt vor), entfällt plötzlich der Zwang, jede positive Studie zur Homöopathie als „Fehler“, „Effekt der Statistik“ oder gar „Fälschung“ einzuordnen. Unter diesen Vorzeichen wünschen wir Ihnen viel Freude bei der Auseinandersetzung mit unserer Studienübersicht.