« Wegweisend: „Lehrbuch Integrative Schmerztherapie“ von Prof. Lorenz Fischer und Dr. med. Elmar T. Peuker | Home | Piratenpartei zur Homöopathie: Umfrage und engagierte Diskussion im Webforum der Partei. »
Kind stirbt an Lungenentzündung – homöopathische Ärzte warnen vor Selbstbehandlung (→ Italien)
Von DZVhÄ Homöopathie.Blog | 31.Oktober 2011
Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) warnt vor der Selbstbehandlung schwerwiegender Erkrankungen. In Italien starb am vergangenen Donnerstag ein Kleinkind an einer Lungenentzündung, das laut der Zeitung „La Republica“ ausschließlich von seinen Eltern homöopathisch behandelt worden war. Neben der Lungenentzündung litt der Junge an einer Gastroenteritis.
Selbst ernannter Spezialist
Aktuell ermittelt die zuständige Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung gegen das Ehepaar. Sie hätten es unterlassen, das Kind von einem Spezialisten untersuchen zu lassen, obwohl seine Symptome andauerten und alarmierend gewesen seien, so der Untersuchungsrichter Alberto Santacatterina. Der Vater des Kindes gibt sich in seinem Lebenslauf als Spezialist in der Homöopathie aus, ist jedoch in Italien nicht als Homöopath registriert. „Die Selbstbehandlung einer Pneumonie ist generell unverantwortlich“, sagt Cornelia Bajic, erste Vorsitzende des DZVhÄ, „ob mit Homöopathika oder anderen Medikamenten.“
Grenzen der Selbstbehandlung
Die Behandlung dieser Erkrankung gehört in die Hand eines Kinderarztes, der dann über eine sinnvolle Therapie zu entscheiden habe. „Ein homöopathischer Kinderarzt kennt die Grenzen der ärztlichen Homöopathie ebenso wie die Grenzen einer konventionellen Pharmakotherapie“, erklärt Bajic. Selbst ernannte Spezialisten in der Homöopathie seien eine große Gefahr sowohl für Erkrankte als auch für die Reputation homöopathischer Ärzte. Der DZVhÄ ist für die Weiter- und Fortbildung homöopathischer Ärzte zuständig, die von den Ärztekammern vorgeschrieben wird. Bajic: „Nur eine profunde ärztliche Ausbildung befähigt dazu, Krankheiten zu behandeln, die in Deutschland zu den häufigsten Ursachen von Kindersterblichkeit zählen.“ In Europa sterben laut dem Deutschen Ärzteblatt pro Jahr etwa 300.000 Kinder unter fünf Jahren. Abgesehen von perinatalen Komplikationen (44 Prozent) sind Durchfall (13 Prozent) und Lungenentzündungen (12 Prozent) die häufigsten Todesursachen.
x
Link zum Thema:
AFP: „Kind stirbt nach Behandlung nur mit Homöopathie“, 22.10.2011
x
x
x
Home
x
Themen: DZVhÄ Homöopathie.Blog | 2 Kommentare »
1st.November 2011 um 07:39
Mit der Behauptung, dass Homöopathie töte wird die Spiegelverleumdungskampagne in alt bewährter Schnitzlerart fortgesetzt, bei der bezeichnender weise medizinische Laien über ausgebildete und erfahrene homöopathische Ärzte Schmutz ausschütten.
300.000 Menschen sterben europaweit jährlich an Pneumonie. Davon dürfte so gut wie niemand von einem ärztlichen Homöopathen behandelt worden sein, sonst würden diese Menschen vermutlich noch leben. Trotzdem wird frech behauptet, dass die laienhafte Behandlung mit Hömopathie zum Tode führen würde. Das Problem sind die 300.000 Pneumonietoten, nicht die Kompetenzüberschreitung eines medizinischen Laien, was vom Homöopathenverband zu recht gerügt wird.
4th.November 2011 um 11:59
Die Pneumoniezahl ist von mir falsch wiedergegeben, es sind nicht 300.000 sonder etwa 30.000. Die Grundaussage stimmt trotzdem. Viele Sterbefälle junger Menschen an schweren Erkrankungen könnten vermieden werden, wenn zusätzlich zur Schulmedizin auch Alternativmedizin wie Homöopathie und Akupuntur angewendet würden. Einige wenige Studien haben bereits die zusätzlichen Heilungschancen auf der Intensivstation nachgewiesen. Hier sollte endlich etwas geschehen, statt vor der Homöopathie zu warnen.