« Pharma gegen Meinungsfreiheit? Boirons hausgemachte PR-Krise. | Home | Wegweisend: „Lehrbuch Integrative Schmerztherapie“ von Prof. Lorenz Fischer und Dr. med. Elmar T. Peuker »
Komplementär- und Alternativmedizin in Europa – gemeinsame Forschung für die Homöopathie (? CAM)
Von Cornelia Bajic | 14.Oktober 2011
Die Komplementär- und Alternativmedizin (CAM) setzt ihren positiven Trend in Europa fort. Nach einer Umfrage (1) gaben 65 Prozent der europäischen Bevölkerung an, dass sie diese Form der Medizin in Anspruch genommen haben. Als Hauptgrund wurden der ganzheitliche Ansatz, die Wirksamkeit und die Tatsache genannt, dass die CAM den Schwerpunkt primär auf die Förderung der Gesundheit und nicht auf das Management der Krankheitssymptome legt.
CAM-Ärzte und -Praktiker empfehlen eine individuell abgestimmte Versorgung unter Einschluss einer oder mehrerer CAM-Behandlungen. Außerdem geben sie den Patienten Ratschläge zur Änderung ihrer Lebensweise, zur Ernährung, zu Gymnastikübungen oder Stressabbautechniken. Zu den CAM-Therapien zählen u. a. Homöopathie, Akupunktur oder anthroposophische Medizin.
CAM in Europa
Auf der europäischen Ebene gibt es einige Organisationen und Gruppen, die sich für die Komplementär-und Alternativmedizin einsetzen. Allen voran das ECH (European Committee for Homeopathy), eine Organisation, die homöopathische Ärzte von 40 Organisationen aus 25 EU-Ländern repräsentiert. Als seine Aufgaben definiert das ECH u.a. die Forschung in der Homöopathie zu fördern und einen hohen Qualitätsstandard bei der Ausbildung von homöopathischen Ärzten zu gewährleisten. Der DZVhÄ ist eines der stärksten Mitglieder in diesem Zusammenschluss und an der positiven Entwicklung maßgeblich beteiligt.
EUROCAM, ein Bündnis von Patienten, Ärzten und Praktikern der gesamten CAM in Europa, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung verstärkt über die Vorteile der CAM für die öffentliche Gesundheit aufzuklären, insbesondere über Vorbeugung und Gesundheitsförderung, Patientensicherheit, patientenfreundliche Gesundheitsdienste, geistige Gesundheit, Palliativbehandlung, Gesundheitsökonomie und gesundes Altern.
Seit 2010 gibt es die CAM Interest Group, eine informelle Gruppe aus Mitgliedern des Europäischen Parlaments, die sich für die Komplementär- und Alternativmedizin einsetzt. Ihre Ziele sind es, CAM auf die politische Agenda des EU-Parlaments zu setzen, ein Forum für Diskussionen und Aktionen zu etablieren und mehr Aufmerksamkeit für den Wert und die Nützlichkeit der CAM zu erzeugen.
CAMbrella vernetzt Forschungseinrichtungen
Angesichts der zunehmenden Verbreitung der CAM in Europa hat die Generaldirektion „Forschung“ der Europäischen Kommission das Projekt CAMbrella finanziert. Der Name CAMbrella steht für ein Schirmprojekt der Komplementär- und Alternativmedizin (CAM) und ist vom englischen Wort für Regenschirm „umbrella“ hergeleitet (engl.: umbrella of Complementary and Alternative Medicine). Das Projekt CAMbrella betreibt keine eigene Forschung, sondern dient der Verflechtung verschiedener europäischer Forschungseinrichtungen im Bereich der Komplementärmedizin. Ziel von CAMbrella ist der Aufbau eines Netzwerkes um die internationale Kooperation zu fördern und einen Fahrplan für die künftige CAM-Forschung in Europa zu entwickeln, der auf die Bedürfnisse der Europäer im Bereich der Gesundheitsfürsorge zugeschnitten ist.
Die Laufzeit des Projekts beträgt drei Jahre und endet am 31. Dezember 2012. 16 wissenschaftliche Partnerorganisationen aus zwölf europäischen Ländern arbeiten in verschiedenen Arbeitsgruppen zu Themen wie der Terminologie, den rechtlichen Voraussetzungen für die Anwendung naturheilkundlicher Verfahren, den Bedürfnissen seitens der Patienten, dem Stellenwert dieser Verfahren im Versorgungssystem sowie zu forschungsmethodischen Fragen zusammen.
Die deutschen Partnerorganisationen sind die Technische Universität München sowie die Charité Berlin. Am Ende des Projekts soll ein umfassendes Bild der aktuellen Situation der Komplementärmedizin in Europa vorliegen, welches dann als Ausgangspunkt für künftige Forschungsaktivitäten dient.
x
(1) Quelle: U. Härtel, E. Vogler: Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsstudie, 2004
x
x
Home
x
Themen: DZVhÄ Homöopathie.Blog | Kein Kommentar »